Carolus
Autor
Gedanken zur Nacht in uns
Wer zügelt den mörderischen Gehorsam
menschlicher Kriegsmaschinen?
Wer heilt den abgrundtiefen Hass,
den Potentaten auf ihre Bürger abgeladen?
Wer misst, wer tilgt die Schuld,
die unerträglich schon jetzt auf Sterblichen,
auf Neu- und Ungebornen lastet?
In einem fort verwunden und zerrreißen
Wölfe im Schafspelz mit einem Vorwand
ungezählte Lämmer, die frei von Schuld.
Ostwärts ersterben auf blutgetränkten Feldern
Reste von Menschlichkeit. Einzig Hoffen
auf ein Überleben ist angesagt
für eine Zukunft, die es nicht geben wird
angesichts des Zustands unserer Welt,
solange sich der Mensch dem Ebenbilde Gottes
als Wolf im Menschen entgegenstellt.
Hieße dies nicht, dass sich der Mensch
als ein Anderer neu erfinden müsste?