Aktuelles
Gedichte lesen und kostenlos veröffentlichen auf Poeten.de

Poeten.de ist ein kreatives Forum und ein Treffpunkt für alle, die gerne schreiben – ob Gedichte, Geschichten oder andere literarische Werke. Hier kannst du deine Texte mit anderen teilen, Feedback erhalten und dich inspirieren lassen. Um eigene Beiträge zu veröffentlichen und aktiv mitzudiskutieren, ist eine Registrierung erforderlich. Doch auch als Gast kannst du bereits viele Werke entdecken. Tauche ein in die Welt der Poesie und des Schreibens – wir freuen uns auf dich! 🚀

Gedankenverloren

  • Richard von Lenzano
    letzte Antwort
  • 0
    Antworten
  • 1K
    Aufrufe
  • Teilnehmer
Gedankenverloren
 
 
 
 
 
Meine Gedanken sind abwesend –

kreisen irgendwo in weiter Ferne,


ohne Konzentration bin ich unterwegs


auf dem Weg in die Ewigkeit.


Meine Aufmerksamkeit kehrt wieder


ich sehe Dinge aus vergangenen Zeiten,


wie in einem Dokumentarfilm laufen


die Sequenzen vor meinen Augen ab.

 

Irgendwo höre ich ein weinendes Kind


und stelle fest, dass ich es bin, der weint,


nur mit einem kleinen Hemdchen bekleidet


sitze ich auf einer blumenübersäten Wiese.


Über mir schwebten kleine weiße Wölkchen


die zart im lauen Sommerwind schaukelten,


der Wind hatte leichtes Spiel mit ihnen


und trieb sie auseinander und zusammen,

 

viele waren nach kurzer Zeit verschwunden


und der blaue Himmel lachte mir zu.


Die Sequenz erlosch und wurde von einer


neuen Einstellung überblendet.


Ich sah mich an der Hand meiner Eltern wieder -


wir wanderten zusammen durch einen Wand.


Majestätische Bäume säumten unseren Weg


verwebte Spinnennetze glitzerten in der Sonne.

 

Eine himmlische Stille war um uns herum –


der Wind wiegte sich in den Baumkronen,


unsere Schritte über den weichen Waldboden


wurden vom Moos unhörbar gemacht.


Sonnenstrahlen durchbrachen die Blätterpracht


und blitzten verschmitzt zwischen den Bäumen,


würziger Duft nach Waldboden, Tannen und Pilzen


stieg auf und betäubte unsere Sinne.

 

Nach einem erneuten Sequenzwechsel sah ich mich


von viel Wasser umgeben auf einem Segelboot,


wir segelten leicht vor dem Wind und glitten


elegant und schnell durch die Wellen der Ostsee.


Der Wind blähte kräftig die Segel und trieb uns


weit vor sich her, über uns eine Möweneskorte.


Der Wind zerfetzte die weißen Schaumkronen


und trieb sie zum Boot - in unsere Gesichter.

 

Wir waren der Natur und ihren Kräften ausgesetzt


obwohl wir alles unter Kontrolle hatten,


das Boot rollte und stampfte zwischen den Wellen


wir zwangen ihm unseren Steuerkurs auf.


Die klare Seeluft war reine Medizin für uns –


wir genossen leidenschaftlich jeden Atemzug,


die Geräusche des Windes und des Meeres


waren klassische Sinfonien in unseren Ohren.

 

Wieder veränderte sich meine Umgebung


ich fand mich in einer alten Kirche wieder,


wohltuende Kühle umfing meinen Körper


himmlische Stille herrschte im alten Gemäuer.


In mir kehrte Ruhe und Zufriedenheit ein,


meine Sinne konzentrierten sich auf mein Sein,


ich dankte meinem himmlischen Schöpfer,


dass ich all dies bewusst erleben durfte.



 
 
 
 
 
Richard von Lenzano
© 12-2008
 
  • Richard von Lenzano
    letzte Antwort
  • 0
    Antworten
  • 1K
    Aufrufe
  • Teilnehmer
Zurück
Oben