Hallo Berthold,
deine reflektierenden Worte zeigen mir einmal mehr, dass du dich in die Worte hinein fühlst.. vielen Dank.
Die Widersinnigkeit dieser Verbote erkennt man ja zumeist erst im Nachhinein aus der Distanz heraus. Ich musste darüber nachdenken, dass Sprache unabhängig davon existiert, so habe ich das noch gar nicht gesehen. Aber es stimmt - die Sprache lässt sich durch Gebote oder Verbote nicht eingrenzen, nur die Stimme dessen, der sie gebraucht, wird begrenzt.
Tatsächlich ging es mir um ähnliche Gegensätze, wie aus deinen Beispielen auch hervor gehen.
Formal empfinde ich 'teile ... entzwei' als doppelt gemoppelt.
Stimmt, das war mir beim Schreiben nicht aufgefallen. Man spricht ja häufiger davon etwas "entzwei zu teilen" und dabei ist das "entzwei" nur eine Präzision von "teilen", für Verständnis oder die Semantik aber nicht notwendig. Werde ich entsprechend ändern, danke für den Hinweis!
Auch du bleib gesund und hab eine besinnliche Zeit! :saint:
Liebe Grüße Lichtsammlerin
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Hallo Perry,
ja, es gibt viele Verbote, und viele, welche sich auf die Sprache beziehen, auf das Wort selbst. Ein Wort unterbindet das andere.. welch widersinnige Darstellung!
Viele Verbote sind sicher sinnvoll, meist würde ich sie dann aber eher unter "Regeln" einordnen, ob nun gesetzlicher oder gesellschaftlich / moralischer Natur, sie haben eine nachvollziehbare Begründigung, die diese Regeln rechtfertigt.
Dann gibt es die widersinnigen Verbote, die sich meist erst im Nachhinein als paradox entpuppen. Und es gibt jene Verbote, über denen permanent eine Bedrohung schwebt, die manipulativ auf jemanden einwirken sollen. Meist aus persönlichen Zwecken bewusst eingesetzt..
Und natürlich, auch die politische Meinungsfreiheit ist ein zentraler Punkt, vielleicht nicht gerade hier in Deutschland, aber ein Blick nach Polen, Belarus, Ungarn, Russland usw.. usf.. genügt, sich an diesem Punkt wund zu stoßen.
Auch dir vielen Dank fürs Reflektieren!
Liebe Grüße Lichtsammlerin
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Hallo Sonja,
ich glaube mit dem "verletzlich" hast du einen Blick hinter die Fassade der Worte geworfen..
Ja, dieses Paradox darzustellen offenbart zugleich eine tiefere Verletzung und auch eine Überraschung. Das ganze schien so komplex, so umfassend, und dann reichten letztlich ein paar wenige Worte, alles Relevante zu nennen.
Interessant deine Formulierung - Das Schweigen in Worte gefasst. Wieder solch eine Widersinnigkeit, die unglaublich viel Sinn ergibt...
Was könnte wahrer sein, als das Wort? Das Wort, das zugleich Sprache ist, die (wie Berthold es so schön sagte) unabhängig und unbeeindruckt von Ge- und Verboten existiert.
Was ist schon Wahrheit? Nun.. ich kann nur sagen, dass mir die größte Wahrheit in Worten begegnet. Und darin liegt meine Hoffnung!
Liebe Grüße Lichtsammlerin