Hayk
Autor
Der Winter ist recht unbeliebt
bei mir und vielen Tausend andern.
Mag sein, dass es Verrückte gibt,
die freudig durch den Schneematsch wandern.
Es beißt die Kälte an den Ohren,
die Zehen jammern laut nach Wärme.
So manche Nase ist erfroren,
nur Glühwein heizt mir mein Gedärme.
Der Schnee, zuerst ganz weiß und friedlich,
vergräbt mein Auto unter Flocken.
Vielleicht empfindets mancher niedlich -
ich kann beim Schippen nicht frohlocken.
Wer nie in winterkalter Nacht
bei Minusgraden bibbernd fast erfror,
der spreche nicht von Zaubermacht
und einem Zauber gar im Moor.
Ja, Niklas, komm in unser Haus,
bring dein Rentier gleich mit rein,
nicht mal nen Hund jagt man hinaus,
wenns wieder mal beginnt zu schnein.
Gar grimmig fegt der Sturm ums Haus
und rüttelt lärmend an den Türen.
Das will ich nicht - und ei der Daus,
ich fluche seinen frostigen Allüren!
Der Tee mit Rum ist meine einzge Wonne,
ich hülle mich in wollne Decken ein
und tränke unter warmer Frühlingssonne
viel lieber kühlen Wein vom Vater Rhein.
Denn in sonndurchglühten Räumen,
da pfeif ich auf die Kerzenfunzeln,
komm, lass uns von dem Frühling träumen
und über Winterlinge schmunzeln.
Der Winter ist ein Urian,
er möge sich alsbald verpissen.
Ich liebe sehr, man hörts mir an,
der Veilchen Duft, das Leuchten der Narzissen.