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Feedback jeder Art Glut des Abends

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  • Lichtsammlerin
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Möge deine Stirn wenn sie
das glühende Abendpflaster küsst
mit der Gnade eines Lebens verschmelzen
die Arme weit genug
den letzten Frühling zu umfangen
in einer einzigen Nacht dem Grab entsteigen
das die Nacht dir ins Herz grub.
Es ist nicht weit
bis Abend die Strahlen Licht zerhackt
die deinen Fingern entglitten
und deine Hände wieder das Rost
eines sterbenden Traums umklammern
dein einziger Halt
 
stattdessen schließt sich deine Kehle
um den Laut eines hechelnden Hundes.
Du bewahrst die Worte einzig indem du sie verschluckst
dein Magen der am entferntesten gelegene Punkt
an den keine Häscher gelangen.
 
Möge der Nachthimmel wenn du
Sterne auf deine Netzhaut legst
verzeihen dass du den Blick abwandtest
als er dich bat zu bleiben
und du vergaßt -Ja- zu sagen weil
ein Ton deinen Magen entleert hätte
und du die Geheimnisse darin versenkt hast.
 
Mögen deine Hände wenn sie
ein größeres Nichts im Spiegel suchen
ganz zufällig Lächeln finden
weil du noch immer die Glut eines
Abends brauchst um an Gnade zu glauben
wenn die Flammen dein Herz verschlingen und du
die Wärme eines Augenblicks berührst.
 
 
Oh mein Gott, Lichtsammlerin, 
 
was soll man dazu schreiben? Das muss man erstmal sacken lassen was da einem alles dargelegt wird. Deine Zeilen sind wundertraurig schön, wenn man letzteres überhaupt in den Mund nehmen darf, aber nimm es bitte für den Gesamteindruck deines Werkes an. 
 
wahnsinn, was du hier für Bilder kreierst. 
Möge deine Stirn wenn sie


das glühende Abendpflaster küsst


mit der Gnade eines Lebens verschmelzen


die Arme weit genug


den letzten Frühling zu umfangen


in einer einzigen Nacht dem Grab entsteigen


das die Nacht dir ins Herz grub.
Die Finsternis kann einen schon mal um den Verstand bringen.. vor allem die lagen Nächte , die alleine, manchmal nichts als nur Erinnerungen bietet.. Möge deine Stirn das glühende Abendpflaster küssen... wie traurig und doch wieder zart ist dieser Auftakt in deinem Wortgeflecht.. das von m . E . von der Vergangenheit gequält und unbarmherzig  im LI herumgeistert. Und dann, entsinnt man sich an jenen Menschen der den Frühling im einem gefunden hat, möchte ihn umarmen und sich an ihnen laben. 
 
Es ist nicht weit


bis Abend die Strahlen Licht zerhackt


die deinen Fingern entglitten


und deine Hände wieder das Rost


eines sterbenden Traums umklammern


dein einziger Halt


 


stattdessen schließt sich deine Kehle


um den Laut eines hechelnden Hundes.
Hier beschreibst du beeindruckend, wie sich das LI quält, wie es von Erlebten heim gesucht wird .. kein Laut ist zu vernehmen nur die bedrückende Enge .. 
Möge der Nachthimmel wenn du


Sterne auf deine Netzhaut legst


verzeihen dass du den Blick abwandtest


als er dich bat zu bleiben


und du vergaßt -Ja- zu sagen weil


ein Ton deinen Magen entleert hätte


und du die Geheimnisse darin versenkt hast.
Tränen verstecken, sich selbst nicht bloß stellen, lese ich zum einen.. 
zum anderen, die fehlende Hand ,  die man sich gewünscht hätte
Sag nichts, es wäre zu viel.. Die Übelkeit die hoch kommt weil Erlebtes so nahbar wird.. 
 
Sehr eindrucksvoll geschrieben..
 
Mögen deine Hände wenn sie


ein größeres Nichts im Spiegel suchen


ganz zufällig Lächeln finden


weil du noch immer die Glut eines


Abends brauchst um an Gnade zu glauben


wenn die Flammen dein Herz verschlingen und du


die Wärme eines Augenblicks berührst.
Das ist so wie ein Abschlussgebet.. mögen deine Hände nicht ins Leere greifen sondern erfüllt sein von der Gnade, wieder eine Nacht  überstanden zu haben und ein Lächeln, das wünsche ich dem LI mit jedem Morgen das es erwacht..
 
Ich verneige mich vor diesen Zeilen. 
Mich berühren sie sehr..
behutsame und liebe Grüße, Line 
 
Liebe Line,
 
ja, was soll ich nun noch sagen?
DANKESCHÖN!
Du bist so detailliert und mit Sinn für die Bilder an meine Worte gegangen, hast eine Menge und alles Wesentliche heraus gearbeitet, Wow.
Deine Zeilen sind wundertraurig schön, wenn man letzteres überhaupt in den Mund nehmen darf,
Ich glaube, man darf. Ich finde diese Beschreibung sehr schön und passend, denn es ist das Empfinden, was auch durch die Zeilen getragen wird.
Ja, das ganze Gedicht kann sie wie eine Art Gebet lesen, das LI zu sich selbst spricht. Dass Vergangenheit und Wunsch an eine Zukunft sich vermischen, daraus eine Art Frieden entsteht. Das "Möge" ist immer der Wunsch und zugleich ein Ausdruck des Eingestehens, denn weder war noch ist es so gewesen. So soll es werden..
Und dann, entsinnt man sich an jenen Menschen der den Frühling im einem gefunden hat, möchte ihn umarmen und sich an ihnen laben. 
Das ist eine interessante Deutung. "umfangen" ist auf jeden Fall in einer Art des Umarmens zu verstehen, zu halten, trösten, anzunehmen. Aber auch die Gänze und Tragweite fassen zu können. Ich hatte dabei keine Person im Kopf, sondern tatsächlich den Frühling als Jahreszeit, der "letzte Frühling", in dem das Unheil sozusagen begann. Aus einem Blick der Vergangenheit in noch weiter gelegene Vergangenheit.
 
Ich glaube es erleichtert die Perspektive, wenn ich eines erläutere. Stelle dir vor, alles beschriebene hat LI auf eine Art erlebt. Und diese Vergangenheit wirft dunkle Schatten. Nun schaut es zurück und sagt sich gewissermaßen: Wenn deine Stirn das nächste Mal das glühende Abendpflaster küsst, möge sie mit der Gnade eines Lebens verschmelzen..usw...
Ein Wunsch, wie es anders sein könnte. Ein anderes Erleben. Wie du es zum Schluss geschrieben hast.
 
Alles andere.. du hast das so gut zusammen gefasst und die schweren Bilder greifbar gemacht.. Du hast wirklich Sinn für das zwischen den Zeilen und die Tiefe in den Worten.
Danke dir.
 
Ganz liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
Liebe Lichtsammlerin,
 
fast möchte ich beten um dem LI all seine Wünsche und Hoffnungen geschehen und all sein Leid und Bangen für immer ungeschehen zu machen. Dein Text hat mich zutiefst berührt und beeindruckt!
 
@Behutsalem Danke für dein Reflektieren.
 
Lieben Gruß, Letreo
 
Liebe Letreo,
 
dein Wunsch zu beten liegt ja ganz nah im Sehnen vom LI selbst. "Möge" ein sanfteres Sein dich empfangen..
Ein stilles Gebet, eine Bitte ans Leben.
Mich wiederum rührt es sehr, dass du dieses Fühlen mitgespürt hast und quasi fortträgst in Worten..
Lieben Dank dir!
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
  • Lichtsammlerin
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