Oh mein Gott, Lichtsammlerin,
was soll man dazu schreiben? Das muss man erstmal sacken lassen was da einem alles dargelegt wird. Deine Zeilen sind wundertraurig schön, wenn man letzteres überhaupt in den Mund nehmen darf, aber nimm es bitte für den Gesamteindruck deines Werkes an.
wahnsinn, was du hier für Bilder kreierst.
Möge deine Stirn wenn sie
das glühende Abendpflaster küsst
mit der Gnade eines Lebens verschmelzen
die Arme weit genug
den letzten Frühling zu umfangen
in einer einzigen Nacht dem Grab entsteigen
das die Nacht dir ins Herz grub.
Die Finsternis kann einen schon mal um den Verstand bringen.. vor allem die lagen Nächte , die alleine, manchmal nichts als nur Erinnerungen bietet.. Möge deine Stirn das glühende Abendpflaster küssen... wie traurig und doch wieder zart ist dieser Auftakt in deinem Wortgeflecht.. das von m . E . von der Vergangenheit gequält und unbarmherzig im LI herumgeistert. Und dann, entsinnt man sich an jenen Menschen der den Frühling im einem gefunden hat, möchte ihn umarmen und sich an ihnen laben.
Es ist nicht weit
bis Abend die Strahlen Licht zerhackt
die deinen Fingern entglitten
und deine Hände wieder das Rost
eines sterbenden Traums umklammern
dein einziger Halt
stattdessen schließt sich deine Kehle
um den Laut eines hechelnden Hundes.
Hier beschreibst du beeindruckend, wie sich das LI quält, wie es von Erlebten heim gesucht wird .. kein Laut ist zu vernehmen nur die bedrückende Enge ..
Möge der Nachthimmel wenn du
Sterne auf deine Netzhaut legst
verzeihen dass du den Blick abwandtest
als er dich bat zu bleiben
und du vergaßt -Ja- zu sagen weil
ein Ton deinen Magen entleert hätte
und du die Geheimnisse darin versenkt hast.
Tränen verstecken, sich selbst nicht bloß stellen, lese ich zum einen..
zum anderen, die fehlende Hand , die man sich gewünscht hätte
Sag nichts, es wäre zu viel.. Die Übelkeit die hoch kommt weil Erlebtes so nahbar wird..
Sehr eindrucksvoll geschrieben..
Mögen deine Hände wenn sie
ein größeres Nichts im Spiegel suchen
ganz zufällig Lächeln finden
weil du noch immer die Glut eines
Abends brauchst um an Gnade zu glauben
wenn die Flammen dein Herz verschlingen und du
die Wärme eines Augenblicks berührst.
Das ist so wie ein Abschlussgebet.. mögen deine Hände nicht ins Leere greifen sondern erfüllt sein von der Gnade, wieder eine Nacht überstanden zu haben und ein Lächeln, das wünsche ich dem LI mit jedem Morgen das es erwacht..
Ich verneige mich vor diesen Zeilen.
Mich berühren sie sehr..
behutsame und liebe Grüße, Line