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Ponorist

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Gottverlassen
 
Wer immer du bist, höhere Macht,
 
...dass ich vor dein Abbild trete,
lässt mich so zweifelnd an dein
verzweifelt sein glauben,
 
...dass ich nicht da war, all die Zeit,
lässt dich abwesend gewesen sein,
dein, mein Wesen verlassen sein,
 
...dass es mich glaubend macht,
dein Dasein sei zum Glauben
erst im Schwinden würdig,
 
erstarrt vom Bildnis her die Weile
gottverlassen und alleine.
 
 
 
(Serie „Instanzen“, Teil 2)
 
Hallo Peter, 
 
Weil der Mensch und sein Bewusstsein sich nicht mit einer sinnlosen Leere konfrontieren wollen, werden "Götter" hinzugedichtet. Wesen die man außerhalb seines eigenen Geistes glaubt. Wenn schon einmal das Verständnis von Logik existiert, dann will es auch wohin enden und einen Sinn erfüllen, und nicht sich ins leere Nichts verlieren. Man könnte sagen das ALLES verläuft nach einem sich selbst programmierten Plan ab. Vom Anfang bis zum Ende aller Zeiten. 
 
Man kann auch das Nichts anbeten. Zumindest weiß man dann, dass man NICHT enttäuscht wird, wenn NICHTS passiert. Nihilistisch gedacht. Aber sch* drauf! Das ist schließlich auch ein Glaube!
 
-Diese Zeilen gingen mir so durch den Kopf. Sie spiegeln aber nicht ganz meine wirkliche Sicht wieder. Das wäre zu einfach gedacht. Und ich will mir meinen Geist immer offen halten für neue Erkenntnisse. 
 
 
...dass es mich glaubend macht,


dein Dasein sei zum Glauben


erst im Schwinden würdig,


 


erstarrt vom Bildnis her die Weile


gottverlassen und alleine.
Sehr poetische tiefsinnige Zeilen. Ein resignierter Gläubiger der im Tod das Ende im ewigen Dunkel sieht. 
 
LG JC
 
 
 
Wow lieber @Ponorist! Diese Zeilen entsprechen deinem genialen Geist und geben dem Leser eine Aufgabe mit. Sich damit auseinanderzusetzen, weil dieser Glaube, dem wir uns meist erst in der Not verschreiben, für viele Hilfestellung ist. Was ich denen vergönne, denen es hilft. Sich allerdings als Teil des Universums betrachtend, das nur ein Teil des Ganzen ist, lässt diese Demut viel tiefer erkennen. Ist für mich auch leichter erklärbar. Wir sind nie "gottverlassen", wenn wir an den Wert des eigenen Ich´s glauben können, bis zum bitteren Ende, das unausweichlich ist.
Deine Zeilen, deine Worte, deine Aneinanderreihung von Gedanken, haben einen Zauber, einen Wert und eine poetische Perfektion, der das Thema egal ist, weil die Worte für sich stehen. Wirklich beachtenswert.
LG Sonja
 
Hallo, lieber Ponorist
Jeder Mensch, der gläubig ist, hat sicher einmal im Leben eine Gotteserfahrung gemacht.(indem er Hilfe bekommen hat). Dafür muss man offen sein, zu ihm beten oder reden. Auch braucht man sehr viel Gottvertrauen, was nicht immer so leicht ist. Da es viel Elend auf der Welt gibt, das man nicht verstehen kann.
 
In jeden von uns ist etwas Göttliches, da wir von Gott geschaffen wurden. Und ein Teil des großen Ganzen sind!
Wieder sehr nachdenklich machend geschrieben, gerne gelesen!
HG Josina
 
Herzlichen Dank für Eure Gedanken zu meinem Gedicht, liebe @Josina und @Sonja Pistracher, lieber @Joshua Coan. Im Grunde geht es um den Widerspruch des Begriffs "an Gott glauben" / "nicht an Gott glauben" (es macht für mich kaum einen Unterschied) vor dem Hintergrund, dass der Gottesgedanke aus dem eigenen Geist kommt. Vom Glauben abzufallen, sich selbst das alles erschaffen zu haben, ohne höhere Instanz, kann vielleicht so eine Gottverlassenheit erzeugen. Aus der Not heraus mag jemand dann an einem Außen-Gott "glauben", doch an der Stelle schnappt die Widerspruchs-Falle erneut zu. So beginnt der gute Geist nach den Granzen einer allumfassenden Göttlichkeit zu forschen und gerät schnell in eine Schnappatmung, denn der Geist ist sehr beschränkt. Die Konsequenz ist, dass auch diese Gedanken dem eigenen Geist entspringen, also alles auf Anfang, nichts hinzugewonnen, außer etwas mehr Atemluft... Alles Gute und vielen Dank auch an @Gina und @Lina für's Mögen und Lesen.
 
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