Servus Heiko,
unabhängig vom Haiku Thema, mehr Richtung Völker und Kulturen, möchte ich dir noch was sagen: In Ecuador gibt es schon lange Chinesische Einwanderer. Sie sind, oder waren es früher, im gastronomischen Bereich vorwiegend tätig.
Die Chinesen sind sehr anpassungsfähig und haben ihre Gerichte mit Reis als Grundlage zubereitet, wir sind dort Reisfresser.
Andererseits, egal wie lange sie dort schon lebten, die waren immer unter sich, es war wie eine Parallelgesellschaft. Niemand von uns wusste, wer sie wirklich waren, was sie wirklich von uns hielten. Bei uns kursierte, als Witz, die Frage: "Hast du je die Beerdigung eines Chinesen gesehen?" In der Tat, keiner von uns hatte so eine Beerdigung gesehen.
Als Kind war ich für ein paar Monate in der Schule der Chinesischen Kolonie. Es war nicht nur für chinesische Kinder. Sie brachten uns ein Lied auf Chinesisch bei, alle Kinder mussten es laut singen. Bis heute weiß ich ein Refrain davon, die Melodie total im Kopf. Erst vor einigen Jahren erkannte ich, dass, was wir gesungen hatten, war das französische Kinderlied "Frère Jacques, Frère Jacques, dormez vous, dormez vous..."
"Bruder Jakob, Bruder Jakob" auf Deutsch.
Was dir eigentlich sagen wollte ist Folgendes: Einmal sagte mir ein Chinese, dass die Chinesen nichts von Menschen halten, die, als Erwachsene, versuchen, ihre Sprache zu lernen, er meinte damit Leute, die Sinologie über Jahre hinaus studierten. Innerlich verachten sie uns. Der einzige Schlüssel zu ihnen ist die Sprache, aber das muss man schon als Kind lernen.
Ich kann mir denken, dass Japaner ähnlich ticken.
Einen schönen Tag wünsche ich dir.