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harfengesang

  • Ruedi
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Perry

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es heißt friedhöfe verlangsamen den gang
bis man still vor den gräbern steht
deren inschriften von erlebtem erzählen
 
man sagt in gruften und krypten sind
in nächtlichen stunden stimmen zu hören
die verlorenes beweinen jenseitiges preisen
 
buckeln katzen schwarz auf den mauern
und streckt die dunkelheit ihre hände aus
ist es zeit in den kanon einzustimmen
 
Hallo perry!
 
Oh ja, ich liebe Friedhöfe, gerade jetzt in der Zeit, wo die Natur sich verfärbt, alles so beruhigend anders wird;
Und ich befand, auch als Kind nicht, es nie als unheimlich, selbst jetzt wo es früher dunkel wird, durch diese
wunderschönen Anlagen zu schlendern; Hier kommt man mitunter zur Ruhe; Und was man alles erfährt, wenn man
sich mit dem oder jenen Grabstein auseinandersetzt; Inschriftlich meine ich; was man alles wahr nimmt in der Ruhe
die einem entgegengebracht wird;
Es reizt wirklich..
 
Den Titel befinde ich genial gewählt. Der Punkt auf dem i möcht ich meinen,
 
Sehr gerne gelesen Perry,
mfg. Behutsalem
 
dein Stil sagt mir zwar nicht wirklich zu, aber dieses Gedicht ist wirklich gelungen und bleibt frei von jeglicher Kritik.
 
Die beschriebene Szenerie fühlt man während des Lesens nach und sorgt für ein sehr bedrückendes Gefühl
 
Hallo Behutsalem,
ja Friedhöfe können etwas Beruhigendes haben, soweit man sich von der Trauer über Gegangene und vor der Angst sich mit dem eigenen Ableben auseinanderzusetzen befreien kann.
Im Text hatte ich Inschriften von persönlich nahstehenden Toten im Blick, gebe aber zu auch andere Schicksale können die Fantasie beflügeln.
Danke für dein sensibles Eingehen auf die Bilder und das "I-Tüpfelchen."
LG
Perry
 
Hallo Freienweide,
freut mich, dass Du über deinen Schatten springen und Stilfragen beiseite schieben konntest.
Ein bedrückendes Gefühl sollte der Text nicht auslösen, sondern eher Mut zusprechen, sich auf unser Endlichsein einzulassen.
Danke fürs Reinschauen und LG
Perry
 
[QUOTE='Perry]es heißt friedhöfe verlangsamen den gang
bis man still vor den gräbern steht
deren inschriften von erlebtem erzählen
 
man sagt in gruften und krypten sind
in nächtlichen stunden stimmen zu hören
die verlorenes beweinen jenseitiges preisen
 
buckeln katzen schwarz auf den mauern
und streckt die dunkelheit ihre hände aus
ist es zeit in den kanon einzustimmen
[/QUOTE]Hallo Perry,
 
obwohl im Text ja kein L-ich konkret auftaucht dieses 'man' sagt mir hier zu unpersönlich nix , ;-) , denk ich mir mal dennoch ein hinter diesen Gedanken denkendes … sieht hier LI quasi hoffnungsfroh in der Ferne der anderen Welt ein irgendwie Weiterleben, höre es von dort auf dem friedlichen Hof der Entschleunigung pur Stimmen, die vom anderswo kommen … ein 'Ja' zu dieser anderen Dimension wenn es soweit ist sagen;
 
scheint jene buckelnde Katze auf der Mauer auch davon zu ahnen … streckt eine Pfote in das Weit um sie herum aus.
 
Für denjenigen, der an ein Weiterleben nach dem Hier glaubt, ist der Text mMn ein sehr gelassen Hoffnungsfrohes , 🙂
 
Perry, wieder ein Pfeifiges dir, Frank …
 
-
 
hallo perry;
 
Sorry, ich bin ein wenig zu wenig auf deinen Text eingegangen,
nicht weil ich das persönliche nicht raus gelesen hätte, sonder wohl eher, weil ich befangen war, von dem harfengesang zum einem und von der überaus, ich möchte nicht hinreißenden schreiben, hmm, wie drücke ich mich am Besten aus? von der Gewaltigkeit ( im positivem Sinn ) überweltigt war.
Und wohl auch weil ich wie schon oben angeführt, Friedhöfe als einen Ruhepol ansehe.
 
Die sanfte Melodie die deine Zeilen inne haben, verleihen dem Ganzen etwas Erfürchtiges;
An deinen Stil zu schreiben hab ich nichts auszusetzen, es wäre eher unperryisch würde plötzlich was gereimtes , Interpunktionsbeinhaltendes aus deiner Feder kommen, nicht das ich nicht glaube, dass du dies nicht könntest, aber es wäre eher untypisch für dich, zumindest kenne ich dich nur in und mit diesem Schreibstil.
 
ich konnte mich auch mit der dritten Strophe recht gut auseinandersetzen, beinhaltet sie für mich, wenn ich sie richtig interpretiere die Herzensmelodie , das Beweinen der Person die man verloren hat;
Das Miteinstimmen in den Gesang und ins fühlen;
 
 
[QUOTE='Perry]ja Friedhöfe können etwas Beruhigendes haben, soweit man sich von der Trauer über Gegangene und vor der Angst sich mit dem eigenen Ableben auseinanderzusetzen befreien kann.
[/QUOTE]Da ich sehr viel mit dem Tot, sei es jetzt beruflich wie auch privat, so wie auch mit dem Ableben geliebter Menschen zu tun habe, nimmt mir dieser Ort dennoch nicht die Melancholie; Im Gegenteil, gerade bei jenen die ich in meinem privaten Umkreis verloren habe sehe ich ihn als Ort des Zusammensein können. Das zwischenmenschliche geht mE. selbst über den Tot hinaus nicht verloren; und ich ertappe mich oft, das ich vor dem Grab stehe und mit meinem Freund rede; Zur Stunde des Leides war es ein anderes Gespräch, als heute, Jahre danach; Für mich war es ein Seelentrost einen Platz zu haben wo ich ihm, oder anderen geliebten Menschen nahe sein konnte; Es ist ein spezieller Platz, eben einer der im Moment nur für uns Beide bestimmt ist, außer es tummeln Eichhörnchen an mir vorbei; Was ich aber speziell beobachten konnte waren Schmetterlinge.. Was das für eine Bewandtnis hat, weiß ich nicht, nur sind sie immer da.. außer im Winter... 
mfg. Behutsalem
 
Hallo Perry,
 
wieder wunderschön gelungen. Ich kann mich sehr gut einfühlen.
 
Jahrelang habe ich leicht spöttische Blicke geerntet, wenn ich erzählte, dass ich besonders gerne auf dem Nürnberger Südfriedhof spazieren ging. Eine riesige, parkähnliche Anlage, direkt meinem damaligen Apartment gegenüber. Zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis.
 
Gerne wieder daran erinnert worden.
 
Ruedi
 
  • Ruedi
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