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Textarbeit erwünscht heavens door

Der/die Autor/in wünscht sich konkrete Rückmeldungen zur Textgestaltung.
  • Létranger
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im stadtwald unvermittelt ruht das alte tor
(nein besser)
nur ein bogen den die steine schreiben
davor der radweg führt
hier - lediglich vorbei
 
du hörst den wald geschwätzig
längst vergessne zeiten schweigen 
als noch ein schweres tor aus eichenholz
hier wachte
 
und denkst an menschen
die hier einlass suchten
 
kein hüben und drüben
siehst du mehr
nicht außen noch innen
nur schwelle 
 
wohin?
 
 
 
 
Hi sali,
 
Ja, so ähnlich sieht auch das Tor aus, das ich kenne. Nur ist kein Garten (mehr) dahinter.
 
Ich fragte mich oft: was passiert, wenn ich durchgehe?
 
LG Lé.
 
Hi Lé
 
solche vergessenen - oder ins Vergessen driftenden Orte,
sind ja welche, die die Fantasie sehr beflügeln mögen.
Umso mehr vllt., wenn es "Schwellen" sind -
Türschwellen gelten ja als Orte, wo man:frau Schutz vor Geistern anbringen mag.
 
Insofern passt Dein Name "Heavens Door" sehr schön.
 
Wer weiß - vllt. war diese Tür zu früheren Zeiten auch eine, die in die Hölle führte, für diejenigen, die hindurchgehen mussten.... .
 
Zum Gedicht: Die Ruhe / die Schwere und die Gewichtigkeit sehr stark zu spüren - auch durch das "lediglich vorbei" des Radweges . Dieser wirkt bewegt und belebt. Das Tor behäbig. Auch durch das Material aus Eiche.
 
Str. 2 ist ein vielfältiges Stimmengewirr zu hören - insbesondere von Vögeln. Das geschwätzige Schweigen macht dies. Bezugsfehler mM. nach. Es muss "längst vergessene zeiten, in denen ... " heißen
 
Str. 3 ist nun dem "Sehen" gewidmet - hier explizit die Menschen erwähnt. Ein wenig irritiert, dass sie nicht nur pochten, sondern auch scharrten und kratzten . Dies verstärkt für mich den gespenstischen Eindruck des Schwellenortes.
 
Sehr ätherische geheimnisvolle Wirkung.
An einem Nebeltag im Herbst würde ich dort nicht sein wollen.
 
lG Sternenherz
 
 
 
Bezugsfehler mM. nach. Es muss "längst vergessene zeiten, in denen ... " heißen
 
Hallo Sternenherz,
 
Ja danke, da hast du Recht. Metrisch gesehen (die ersten beiden Strophen sind im alternierenden Betonungstakt gehalten) wäre das "der" schön gewesen; aber ich habe eine andere Möglichkeit gefunden, im Takt zu bleiben.
 
Ich schreibe sehr gerne ganze Gedichtteile in einem einheitlichen Betonungsrythmus - macht die Rede flüssiger.
 
Mir gefällt deine Sichtweise, aber weshalb sollte ich auch über sie richten.
 
LG Lé.
 
Hi Lé,
warum habe ich das Bild hochgeladen. Weil mir dein Gedicht wie für den Irrhain gemacht zu sein scheint.
Der Irrhain liegt am Waldrand. Gegründet wurde er im 17 Jhd. vom Pegnesischen Blumenorden. Welcher aus Nürnberger Dichtern bestand die es sich zur Aufgabe gemacht haben:
Zitat aus der homepage: "die deutsche Sprache in ihrer Eigenart und Vielfalt zu erhalten und weiterzuentwickeln, sowie den Reichtum der Dichtung in seinem unverzichtbaren Wert für die Kultur bewusst zu machen,"
Kurzer Auszug aus Wikipedia:
..... entwickelte das Konzept eines sprechenden Gartens, er verstand den „Irr-Wald“ als Symbol des „Welt-Irr-Waldes“,
 
Er hat eine sehr wechselvolle Geschichte hinter sich. In einem Teil wurde ein Irrgarng zwischen den Bäumen angelegt, der in meiner Kindheit und Jugend nicht mehr erkennbar war, dann Ende der 90ier Jahre wurde er vom Orden wieder aufgebaut und jetzt verfällt er wieder.
In einem anderen Teil sind Sandsteinstehlen und Büsten mit Gedenktafeln, viele umgefallen, verwittert, zerfallen oder weg. für mich sah das immer wie ein Gräberfeld aus. Schön auch die, welche zwischen den sonnendurchfluteten Laubbäumen mit Efeu umwachsen sind.
Eine Zeitlang war er auch wiederbelebt durch den Orden die ihre Jahresveranstaltungen dort abhielten, die ich aber immer verpasst habe (und ich bin froh darum)
 
Kein Radweg geht hindurch, einer daran vorbei. 
Der Ort hatte schon als Kind für mich viel Faszination, er atmet Geschichte und Geschichten, draußen geht die Zeit ihren normalen Gang, Felder und Wiesen, Sonne und Spaziergänger, Radfahrer, Hundigassigeher, Jogger, und dann tritt man durch das Tor (ohne Tür) in eine magische Zauberwelt und alles draußen ist weg, verschluckt. Und immer bin ich dort alleine, habe die Zauberwelt ganz für mich.
 
Deshalb habe ich mich sehr über dieses Gedicht gefreut!
 
 
image.png
Hier kann man durch die Bäume auf die Wiesen und Felder fast durchsehen, auf der anderen Seite ist dichter dunkler Wald der von einem Bach durchzogen ist. Und es gibt dort sehr sehr alte Bäume.
 
 
Sternenherz:
An einem Nebeltag im Herbst ist es dort noch schöner und zauberhafter, ich meine immer, dass sich kurz bevor ich hinsehe ein Gnom oder Kobold noch schnell vor mir versteckt hat (ich kann ihn noch rascheln hören).
 
Liebe Grüße
Sali
 
Liebe Sali,
 
na das passt ja wirklich sehr gut, dein Irrhain. Vermutlich gibt es wenige Menschen, die so ein Bild so intensiv wie du vor Augen haben, an das sie sich beim Lesen anlehnen können, aber jetzt können sie es sicher besser ;-).
 
Freut mich, dass ich dir eine Freude machen konnte.
 
LG Lé.
 
  • Létranger
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