Hallo Nesselröschen,
da muss ich dir deutlich widersprechen.
heiku hat seinem Kurztext gar keinen Titel gegeben, sondern ein Thema.
Jede*r, der/die hier einen Text veröffentlicht, ist aufgefordert, für die Sache ein "Thema" zu benennen.
Darüber vergessen viele, dem eigentlichen Text einen Titel voranzusetzen
oder verstehen Thema synonym mit Titel, was aber nicht gut ist.
Um den Unterschied zu verdeutlichen, sollte man sich die Fragen vor Augen führen
Wie heißt mein Text? Darauf antworte ich dann mit Titel (oder Name) des Gedichts oder der Prosaarbeit.
Mein Gedicht heißt Xyz...
Die Frage des Titels ist eine dichterische Herausforderung.
Frage ich mich Was behandelt mein Text? Dann kann ich das Thema benennen. Damit umreiße ich grob
das "weite Feld" meiner Gedankenhandlung. Geht es um Krieg oder Erotik oder Familie oder Naturimpressionen
oder oder oder ...
Die Frage nach dem Thema ist eine Frage nach der Schublade.
Die Situation finde ich schon lange etwas unglücklich und bin eigentlich für eine Änderung des Verfahrens.
Da wir aber schon in Kategorien hineinordnen:
Flora und Fauna
Gedanken, Weisheiten, Philosophisches
Humor und Satire
usw.,
könnte man die "Forderung" nach einem Thema auch weglassen und
um Nennung oder Nichtnennung, wie z.B. bei den japanischen Kurzgedichten, bitten.
In Kurztexten ohne Titel kann man die erste Zeile fett schreiben, dann hat man so etwas wie
einen Titel.
Meinen eben geäußerten Gedanken folgend, ist natürlich "Vom Winde verweht" auch kein richtiges Thema,
da haste bestimmt Recht, sondern könnte beispielsweise als Herbst-Haiku (wenns eins ist) benannt sein.
Ist das zu kleinlich?
Ich hoffe, es nutzt der Präzision.