Hallo Berthold,
ich habe zunächst eine schöne Weile über dem Wort "plodieren" gebrütet. Hätte ich mal gleich bis zum letzten Vers gelesen :whistling:
Es tickt heut wirklich schlimm.
Interessant, dass du den Herzschlag nicht durch ein Pulsieren o.ä. beschreibst, sondern durch ein "Ticken". Das erinnert tatsächlich an eine Bombe, die jederzeit zu plodieren droht, dies Ereignis scheint näher zu rücken.
Li ist sich selbst nicht sicher, wohin dies alles deutet. Es macht einen wesentlichen Unterschied, ob das Herz letztlich explodiert oder implodiert (und anbei - keines erscheint mir bildlich übertragen wünschenswert!).
Ich denke aber, das LI mehr eigene Kontrolle darüber hat, als es selbst meint.
Anders als Sternwanderer würde ich ja für "ex" plädieren, einfach aus dem Grund, dass dieser Herzschmerz vielleicht hinaus muss, und nicht noch tiefer hinein. Vielleicht muss das ganze Fühlen einmal nach Außen gebracht werden, mitgeteilt, anderen um die Ohren gepfeffert werden wie bei einer Explosion. Wenn sich so viel Schmerz im Innern angestaut hat und LI diesen immer weiter staut, aus vielerlei Gründen, muss das Fass früher oder später überlaufen, um wieder Freiraum zu schaffen.
Vielleicht wäre diese Explosion eine Art Reinigung, die wieder Platz für Neues schafft.
Hilfreich wäre sicher zuvor ein Ventil zu finden, über den der überschüssige Druck und der Schmerz kanalisiert und reguliert werden kann. Das wünsche ich dem LI sehr..
Die Verortung in der Humorecke zeigt aber auch einen lockeren Umgang damit. Vielmehr eine Selbstironie, die sehr sehr hilfreich sein kann, eine schwere Situation erträglicher zu machen. Und ich liebe Selbstironie.. wohl dosiert und nicht als permanenter Zustand natürlich. :biggrin:
Die Kunst der kurzen Dichtung.. ja, du hast in wenigen Worten wirklich eine Menge Inhalt erschaffen. Gefällt mir sehr!
Liebe Grüße Lichtsammlerin