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Hinter der Fassade

  • Perry
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Behutsalem

Autorin
 
 
1322320
 
Hinter der Fassade
 

Nach außen hin erfüllt ist die Erwartung, -


verdeckt sind Narben tief am Seelenhaus.


Was hinter den Gardinen klafft und wartet,


wirft im Vorbeigehn keine Fragen auf.

 

Die Pflicht verhüllt den Schrei, am Fenster


spiegelt sich sein Schatten, es vergeht


Tag um Tag und Stund um Stunde,


niemand ahnt das Herz, seht, alles Weh,

 

es ästelt blutrot von den Wänden.


Der Schein betrügt und die Fassade


bleibt. Stein und Schmerz verraten nicht,


dass das Innenleben längst schon bröckelt


und am Gemäuer Einsamkeit zerbricht.

 
 
 

Bild © René Bauer Wien

 
Liebe Behutsalem,
 
das ist Bild Schön, das gefällt mir ausgezeichnet
In Wort und Bild.
Ich kann mich gut und leicht in deine Worte fallen lassen, weil ich sie auch so fühle.
 
Ich mag deine Texte sehr.
 
Lieben Gruß
Carry
 
Liebe Behutsalem,
 
beeindruckender Text, das Bild dazu sehr harmoisch.
Gut, das keiner hinter die Fassaden seiner Mitmenschen blicken kann.
 
Deine Texte sind immer toll. Gerne gelesen.
 
LG
alterwein
 
Hallo Carry;
 
Ja, das Bild ist wunderschön; Ein Freund von mir hat ein bemerkenswertes Auge was seinen Blickwinkel in Sachen Fotografie anbelangt; Das könnte ich so nie;
Danke für deine Feedback ;
Es ist mitunter eines meiner Lieblingsgedichte;
 
Vielen Dank,
lg. Behutsalem
 
Hallo alterwein;
 
Ja, man mag nicht glauben, was hinter den Fassaden oft los ist; Man schaue nur in die Zeitung, , die Nachrichten.. vergeht ein Tag wo nicht eine Familientragödie offenbart wird? Schlimm..
Vielleicht wäre es ab und an mal gar nicht so schlecht das Dahinter auch zu kennen, wahrzunehmen und dann auch darüberhinaus zu handeln, aber viele scheuen sich leider davor.. dann wenn es zu spät ist, dann aber .. ja, wir haben uns eh sowas gedacht...
 
danke für dein hintergründiges Denken zu meinen Zeilen,
lg. Behutsalem
 
Liebe Line,
 
das ist beeindruckend schön und aussagestark.
Die Fassade lässt selten einen Blick dahinter zu. Sie zeigt den Menschen nur das, was sie sehen wollen, und so bleibt der Schmerz verborgen. Im Grunde ein Selbstschutz, der aber auch zur Selbstzerstörung werden kann.. bleibt doch ein Isolation durch eine zu starke Fassade unvermeidbar.
Wenn Vertrauen verloren ging, ziehen wir uns gerne hinter diese Maskerade zurück. Dabei könnte es dem inneren Erleben gut tun, sich jemandem anzuvertrauen.. nicht allein damit zu sein. Ein wahres Dilemma!
und am Gemäuer Einsamkeit zerbricht.
Letztlich ist dies für mich das Resultat. Langfristig wird man immer einsamer. Und je länger dieser Zustand anhält, desto schwerer wird es irgendwann, ihn wieder aufzulösen.
 
Vermutlich kennt jeder ähnliches Erleben, ähnliche Zeiten, in denen man die inneren Schutzmauern höher zieht. Vielleicht gehen die Worte mir gerade deswegen unter die Haut, weil ich sie gut mitfühlen kann.
Die selbstreflektierenden Gedanken von LI (bzw. vom lyrischen Sprecher, ein direktes LI gibt es ja nicht) lassen mich aber weniger betroffen zurück, denn sie zeigen bereits ein Verständnis und damit eine Hoffnung, die Fassade wieder aufbrechen zu können.
 
Ich finde, du hast hier ein inneres Erleben in klare Bilder gepackt und es so nach außen getragen - im Grunde bereits ein Schritt der Öffnung. Gefällt mir sehr!
 
Liebe Grüße Lichtsammlerin
 
Hallo Behutsalem,
ein Text, der aktueller den je, die Verfassung von vielen Menschen widerspiegel.
 
Was hinter den Gardinen klafft und wartet,


wirft im Vorbeigehn keine Fragen auf.


 


Die Pflicht verhüllt den Schrei, am Fenster


spiegelt sich sein Schatten
Ich denke, gerade in dunklen und schweren Zeiten ist es wichtig, dem anderen ein Zeichen der Verbundenheit zu zeigen und wenn es nur ein Winken aus der Frerne ist.
LG
Perry
 
  • Perry
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