J.W.Waldeck
Autor
o Heiland, aus offenen Brüsten gespeist
der im heißen Sand sündiger Himmel gedeiht
mit neuen Seelen aus gefällten Hälsen
die eine Welt einhellig verblendet
nach deinem Wirken verpufft der Regen
nach deinen Schritten gelichtet:
der Heiden Wälder im Gebet der Sägen
zu Kreuzen und Friedhöfen verdichtet
die Quellen all, verschwunden
die Stammeshände heilsam gruben;
Durst, die abrahamitische Ödnis entfacht
liegt aufgelöst erlöste Vielfalt brach
Meteore brachten das Quellwasser
aus kaltem Sternenall geprasselt
die fruchtbare Wunden gruben
welke Welten zu überfluten
im Kern ihres Feuerschweifes
existiert kein Heiland eines Reiches
kein flacher Himmel, krumm gebeugt
kein ferner Schimmer, eingebläut
o Heiland, entsteige diesen Hütern
die über Tränen ihr Zählwerk füttern
für jeden Schluck aus dunklen Tiefen
ihr giftig Schlusslicht drüber gießen!
jede Brust braucht ihren Trunk
den Seelenzehrer aller Vernunft
stets heimatlos, von Leid geplagt
der heimsucht, wo Geist versagt
wurde das Paradies abgeschoben
ins Jenseits ihres Machtbereichs
wird untertan die Erde, ausgehoben!
der Ahnen Wurzeln entweiht…
was dich wesenlos will, dem verwehre
jed‘ Nistplatz realer Sehnsüchte!
und von wem haben wir diese Leere?
von einem Rachegott der Wüste!
© 2017