Im Regen

[Timo]

Im Regen
der zeitig das Fruchtbare besingt
der auch in Weiß aus einem Meer entstiegen
und als Wolke Kälte und Hitze ertrug
aber diesmal nur Regen war
nur Abschied von einer sonnigen Zeit
die Abkehr dahin: einsam am Fenster stehen
in der Teetasse neben verlassenen Augen
keinen Gefährten uns wünschen
mit dem wir ein gemeinsames Spiegelbild teilen
dann regnet es und wir wissen:
heute ruft niemand an und es ist gut
 
in diesem Regenschauer
diesem Trommelwirbel auf ein
sich abzeichnendes Ende
da sagtest du etwas
was ich nicht für möglich hielt
deswegen keine Treppe schuf zwischen den
sich ausstreckenden Stockwerken
den Gedanken ans verrostete Regelwerk
von Prinz und Dornröschen
und einem Fabelwesen
mit dem ich gemeinsam
meine Nächte in einen Wunschbrunnen warf
 
wir wurden immer fremder
gleich einer Leiter die ihre Sprossen verliert
ein - weißt du noch - das keiner mehr spricht
nichts mehr davon, was uns verbunden hat
als du mich lieb umsorgest
meine Hirnfalten tuschiert
und meine Herzschecks eingelöst hast
mir das Seilhüpfen beibrachtest
in stählernen Seilen
 
mir ist ein Wunder entgangen
mir ist ein Herz im Kopf erstickt
 
der Regen prasselt auf meine Fensterbank
mit meinem Tee
durchwache ich Ebenen der Einsamkeit
wie einen großflächigen Brand

 

[Angel]

Hi Timo, einerseits schreibst du das das lyr. ich es gut findet alleine zu sein, sich keinen Gefährten wünscht und anderseits betrauert es die verlorene zweisammkeit und leidet unter der Einsammkeit.
So wie du es hier geschrieben hast so geht es den meisten Menschen, einerseits sind wir gerne alleine, aber anderseits sehnen wir uns nach Nähe und Liebe.
Wie immer gerne gelesen und durch deine vielen Bilder durchgekämpft, aber das ist es wert :wink:
Alles Liebe
Angel

 

[Timo]

Guten Morgen Euch Beiden.
 
Danke Vielmals. Ihr seid der Leser und verfügt über das Gedicht, wie es Euch beliebt.
Dafür sind sie gamacht.

 

[Timo]

Für diese Einschätzung danke ich Dir herzlich
 
alles gute
 
timo