Wenn es wenigstens ordentlich Wald gäbe! Leider nicht.
Und wenn die Menschen in sicherer Mehrheit wenigsten im besten Sinne konservativ wären!
Nein, das kippt seit ein paar Jahren deutlich ins dumpftrottelige extrem rechte "Denken" -
also wenn man das Denken nennen kann. Das ist mehr ein Mischmasch aus "Wir sind die tollsten!",
"Endlich werden wir es denen mal zeigen!", "Alle raus, die nicht so sind wie wir!", "... notfalls mit Gewalt!"
und schließlich "Dann wird alles besser!" - und alles ohne Programm, ohne irgendetwas, das jemandem
Vertrauen in die Zukunft auch nur andeuten würde. Dazu aber jede Menge Ignoranz von Problemen
wie Klimakrise, wachsende Kluft zwischen Armen und Reichen, die komplexen Aufgaben für die ganze
Welt usw. Da fehlt jegliche Empathie. Und oben drauf kommt schließlich das Leugnen dieser gewissen
Geschichtsschuld "der Deutschen", die schwerer wiegt als alles andere, was Menschen sich bisher
gegenseitig angetan haben. Und das Schlimmste: Viele sind bereits bereit, der Verbrechen von damals
nicht nur achselzuckend zu begegnen, sondern sie zu wiederholen.
Ja Stephan, zu deinem letzten Gedanken: Wenn ich nicht in mehreren unterschiedlichen Projekten aktiv
wäre, könnte ich mir gut vorstellen, regelmäßig Menschen vorzulesen oder sonst irgendwie Literatur
unters Landvolk zu bringen. Aber zum einen mache ich das schon, andererseits aber nicht in privaten
Räumen. Die sind uns heilig.
Das mit dem Politisieren im Forum sehe ich etwas anders. Die Gefahr einer katastrophalen Veränderung
unserer gesellschaftlichen Basisverhältnisse ist eines der heißesten aktuellen Themen der Gegenwart.
Und es ist fatal mit den anderen, nicht minder heißen Themen verknüpft, weil Rechte und sehr Konservative
vieles, das existenzbedrohend ist, gar nicht als existente Bedrohung und Aufgabe anerkennen wollen.
Sie ignorieren es schlicht oder verleugnen wissenschaftliche Erkenntnisse und Empfehlungen. Diese
Themen werden längst und durch die Zeit immer wieder von Autor*innen aufgegriffen und behandelt. Es
geht gar nicht, dass man das aus der Literatur heraushält. Es geht nur um die Art und Weise, wie sich
Schreibende und das Publikum darüber und miteinander austauschen.
Das Schwierige ist, eine Grenze vor denen zu ziehen, die menschenverachtende und / oder gewaltverherr-
lichende Aussagen zur Meinungsbildung einbringen und manifestieren wollen. Da muss man Haltung zeigen.
So weit.
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