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in Blau geflüstert

  • Timo
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Timo

Autor
in Blau geflüstert
 
Prolog:
 
sieben Wirbel hinauf dringt mein fühlendes Chaos
- baby du steigst mir zu schnell zu Kopf
 
 
1.
 
unter 42grad Fieber:
 
aus blauen Knochen der Nacht forme ich
einen Palast, für zwei - alle Welt entbehrende Lichter -
 
anderenorts müsste mich man für verrückt erklären
doch hier bin ich nur ein Flüchtling in die Prophezeiung
- schicksalhaft werden unsere Berührungen
 
und beinah wurden wir zur Nacht
d.h. wir wurden transparent gegenüber der Zeit
wie Echos der Tage, die nicht im Kalander zu finden sind
 
 
2.
 
unter dem Rhythmus der Sehnsucht:
 
du bist mein Alphatier; und wir entfernen uns
von dem Sichtbaren und ich weis
 
wir werden uns dieser kühlen Welt entkleiden
dann beisammen in Rosenkelchen einschlafen
und liebende Wurzeln in das Unaussprechliche werfen
 
sieben Wirbel hinauf, wie hinunter
alles in mir tanzt, du gibst den einsamen Nächten
sowie den starren Tagen den träumerischen Takt
 
 
3.
 
und wenn wir uns zu heiß berühren:
 
ich streue blaue Samen in deinen Garten
dort bedeckt von brennendem Laub der Zweisamkeit
 
verführen wir fromme Musen
poetische Himmel neu zu bespannen
mit Liedern voll - alle Welt entbehrender Verse -
 
Hallo Timo, ein wunderchöner Text, gefällt mir gut! Die Form ist zwar etwas zäh zu lesen, aber Inhaltlich find ich es überzeugend, nur der Titel passt für mich nicht ganz, aber es ist ja dein Werk.
Gern gelesen
Angel
 
solche kommentare lassen einen plötzlich an seine arbeit und künstlerische kraft
glauben, danke sehr
 
LG
 
das mit dem weis ( ß ) ist mir das erste. ich schreibe, dieses schon eine weile so.
und jetzt? großer berg arbeit. das ist die rechtschreibreform, verwirrend, ging
ich doch nur bis zur 5ten zur schule und bin grammatischer autodidakt.
 
was mich vor dem Ersten freut, bevor die Stimmung trüber wurde durchs Erste,
ist, dass du diesem hier ein Gefühl, ein GestimmtSein des Gedichtes wahrzunehmen
vermagst, das ist eine Zugangssache. Und in der freien Lyrik ist dieses das entscheidende
Schritt zur Vermittlung
(wobei mach einer jetzt sagen würde, moderen Lyrik sucht und braucht nicht mehr zu vermitteln)
 
und das Zweite ist. Gefühle und deren Medium brauchen Zeit und Raum, beim Erschaffen,
ihrem Einordnen (- in der Niederschrift) und bei ihrem Wiederfinden.
 
das mit den sieben Wirbeln ist eine (so dachte ich) weniger chiffrierte Angelegenheit,
lehrte ich doch in der 5ten, dass den Körper und Schädel 7 Halswirbel verbinden. Aber
es ist interessant, wie du deine Überlegungen spinnst.
 
eine mögliche interpretation:
die 3 Strophen sind übrigens eine menschliche Gegenwartseinteilung in Geist, Körper, dann Seele.
und die Seele ist die "befruchtet" - ich streue blaue Samen in deinen Garten - und der Prolog
deutet was eine Vordasein des Menschen da. - fühlendes Chaos.
 
vielen dank für das hineinsteigern
 
LG
 
  • Timo
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