Liebe Lichtsammlerin,
auch dir ganz herzlichen Dank dafür, dass du dich mit meinem Text befasst und auch für deine inhaltlichen Gedanken dazu. Das "zu" dachte ich bereits ergänzt zu haben aber wie ich sehe, war es dann doch nicht da. Nun sollte es dort stehen, weil es auch ganz klar dort hin muss. Da man oft Selbstverständlichkeiten überliest, obwohl man den Text doch mehrmals durchgeht, empfinde ich so ein Forum -mit aufmerksamen und gewogenen Lesern- eine große Hilfe.
Unfassbar wie der Wind.. ich könnte mir auch "ungreifbar" vorstellen, beides ist denkbar..
Ja, das wäre auch gegangen. Ich habe es aber bewusst nicht gewählt, da der Fokus auf den beschwerlichen, unerklärlichen ja, sinnlosen Erscheinungen des Daseins liegen sollte (wie der Auftakt es ankündigt) also auf Ereignissen, durch die wir unsere innere Fassung verlieren -denen wir fassungslos gegenüberstehen, da sie uns sinnlos erscheinen.
Hier ergibt sich mir ein zeitliches Fragezeichen. Der erste Vers "schon lang vor.." lässt auf eine Handlung des LI im Vergangenen schließen, die schon am Anfang des Seins begann. Folglich müsste im letzten Vers aber stehen "stand ich in deinem Bann". Oder im ersten Vers müsste ein "schon seit den frühen Zeiten" o.ä. stehen, damit sich die Gegenwart fortsetzt. So jedoch erscheint mir ein Widerspruch. Oder übersehe ich etwas?
Auch das habe ich bewusst so gesetzt. Ich glaube an die Existenz zeitloser Ideale, wie: Liebe, Hoffnung, Freundschaft, Vertrauen, Frieden etc. Daraus schließe ich, dass jede Wertschätzung und Beanspruchung zeitloser Ideale uns mit deren Ursprung und Ursache verbindet. Tatsächlich können wir uns mit zeitlosen Idealen nur verbinden, weil auch unser eigener geistiger Ursprung vor bzw. jenseits aller Zeit liegt - also zeitlos ist. Das heißt, der Umgang mit Ideale wirkt reziprok. Sicher, daraus ergibt sich eine gewisse Unlogik, was die zeitlichen Abläufe betrifft:
Dann stünde alles offen
und selbst was fest verriegelt
eröffnet‘ sich dem Hoffen,
wodurch es ward besiegelt,
schon lang vor allen Zeiten,
wo alles einst begann
fern ab von allem Streiten
steh ich in deinen Bann.
Mit anderen Worten:
Ist die Einstellung gegenüber den Geschehnissen universell bzw. zeitlos (Hoffnung), so eröffnen sich neue ungeahnte Möglichkeiten.
Hier ist es die Hoffnung, die uns befähigt, Unfassbares zu fassen, so wie ein Kind die Dinge bestaunt. Durch unsere eigene vertrauensvolle Haltung den Geschehnissen gegenüber wird das Leben besiegelt, und eben nicht indem wir es verwerfen oder abschliessend negativ beurteilen.
Wann immer wir uns innerlich von jeglichem Streit frei machen stehen wir in unserem eignen Ursprung, stehen wir "vor" aller Zeit, stehen wir im Bann des Geistes, der wiederum Gott selbst ist.
Herzlichst Elmar