@Perry
Hallo Perry!
Anfänglich las ich den Titel und musste lachen. Die Frage grenzt an einer Absurdität, welche es lohnenswert macht, ernsthaft darüber nachzudenken.
Heißt: Jenseits einer Metapher gilt es die Frage zu stellen, ob Zeit ein toter Fisch ist.
Wenn wir nur wüssten, was Zeit eigentlich ist.. Dann könnte sie im Grunde alles sein. Das Loch in der Socke, weil irgendwie hat ja die Zeit daran genagt. Newtens Apfel der Schwerkraft, denn irgendwie war eine Zeit des Fallens notwendig. Ein toter Fisch, weil er eine Lebensspanne bemisst, die Anfang und Ende kennt.
Vielleicht ist genau da der Haken. Zeit an etwas Lebendigem zu messen hieße, einen Anfang und ein Ende nennen zu können, aber wo beginnt die Zeit? Wo hört sie auf?
Ich denke, LI hat hier mehr über die eigene Lebenszeit sinniert, aber da dein Werk in der Philosophenrunde zu finden war, übertrage ich die Symbolik gerne ein wenig..;-)
Die Schau zurück - der vergangene Tag, der an der Wand hängt - ist das einzige, was wir abzuschätzen vermögen. Ob man selbst morgen noch sein wird, nun, das kann niemand sagen. Also sehen wir nur, was war, "stechen" diese Zeit ab und fragen uns, wie viel mehr noch abzustechen sein wird. Dass es ein "morgen" geben wird.. unabhängig der eigenen Existenz, ist eine andere Frage. Die letztlich darin mündet, ob Zeit auch ohne ein Universum existiert, ohne einen Rahmen, durch den sie sich bemessen lässt. Für uns verlöre sie jeden Sinn, aber das ist wohl kaum eine Begründung für ihre Nicht-Existenz.
Nein, ich kann mir den Kopf darüber zerbrechen und bin doch nie schlauer als zuvor. Blicke nur in "das grau künftiger nebel".. vielleicht ist es müßig, dieser vorauseilende Blick auf eine Zeit, von der wir nichts wissen können. Also verlassen wir uns auf die logischen Schlussfolgerung einer tatsächlich existierende Gegenwart. Ursache --> Wirkung. Innerhalb unseres Universums ist auch die Zeit an dieses Gesetz gebunden.
Was das für unser einzelnes Leben heißt.. wer weiß.
das kalte vorbeistreichen der karpfen ihr langsamer
flossenschlag überträgt sich auf meinen herzrhythmus
Dies Bild hat für mich etwas sehr eindringliches. Die Übertragung eines Zeit-Takts (Flossenschlag - Herzschlag), reflektiert ein
Erleben von Zeit. Das eigene Leben fügt sich in den Rhythmus übergeordneter Gesetze. Vielleicht aber sind es auch nur die Gesetze der Natur, dieser Erde, oder gar des Denkens.
Viele Lebewesen auf diesem Planeten sind zeitlichen Abläufen unterworfen, passen sich diesem Rhythmus an. Vielleicht tut der Mensch das auch.
In Bezug auf das eigene Leben scheint LI letztlich zu einem größeren Bewusstsein über die Endlichkeit des Lebens gelangt zu sein. Der Appetit auf den Fisch ist vergangen.. denn es spürte den Flossenschlag dieser, die Bewegung ihrer Zeit, als den eigenen Herzschlag.
Ein toter Fisch wird aus dem Grau künftiger Nebel wahrlich nicht mehr erfahren. Denn unser aller Wahrnehmung endet mit dem Tod, damit auch unser Begreifen von Zeit. Das Vergangene hängt an der Wand, das Künftige liegt im Nebel... einzig die Gegenwart umgibt uns. Und ist doch nie zu halten..
Der Beginn dieses Kommis ist schon Vergangenheit, mein Denken ein anderes geworden, aber zu wissen wie es sein wird, wenn dieser Satz beendet ist, scheint unmöglich....der Satz darf nicht enden....mist.....unmöglich...
🙄
Und meine Zeit sollte ich gerade wohl mit Lernen für die nächste Klausur verbringen. Ich kann ja schlecht schreiben, dass mir ein toter Fisch dazwischen gekommen ist. Naja, Zeit ist relativ.;-)
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
PS: ENDLICH ergibt es einmal Sinn, Douglas Adams zu zitieren:
Macht's gut und Danke für den Fisch :whistling: