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Feedback jeder Art Johannes Brahms und Anton Bruckner

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  • Anaximandala
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Ein armer und verrückter Mann
sei Anton Bruckner; bald vergessen,
da man von ihm kaum reden kann.
So hat es Brahms dereinst bemessen.
 
Und besser wärs, er bliebe stumm,
denn alles hat ja seine Grenzen.
Welch Glück für ihn, ist er so dumm.
Zumindest darin kann er glänzen.
 
Sein Werk ein Schwindel, nichts als Wahn.
Ihn würde wahrlich niemand missen.
Die Pfaffen von Sankt Florian,
sie haben ihn auf dem Gewissen.
 
Doch als man Bruckner beigesetzt,
war auch Johannes Brahms vor Ort,
verbarg sich und der Bart benetzt
mit Tränen schlich er weinend fort.
 
 
Lieber Anaximandala,
es braucht oft lange, die Kunst eines anderen verstehen und schätzen zu lernen. Bis dahin schmäht man sich oft und bereut es später.
 
Das hast du an Brahms gut vorgeführt.
 
Sehr gern gelesen.
Grüße von gummibaum
 
Hallo Delf,
 
eine berührende Szene, selbst wenn es sich vielleicht nur um eine Anekdote handelt, in denen Dichtung und Wahrheit oft kaum zu trennen sind. Aber wie wir wissen, enthält jede Dichtung ein Körnchen Wahrheit (und wir blinden Hühner hoffen, es zu finden).
 
Jedenfalls ist wohl auch der reale Johannes Brahms, ein Sohn Hamburgs, in seiner Wahlheimat Wien zum echten Wiener Grantler geworden, und zu dem gehört das Herz auf dem rechten Fleck. Dass der Protestant Brahms für die Musik des Erzkatholiken Anton Bruckner wenig Sympathie empfand, erscheint kaum verwunderlich. Vor allem, weil Bruckner mit den zyklopischen Klangkathedralen seiner Sinfonien nicht nur den "lieben Gott" (dem er ausdrücklich seine Neunte widmete), sondern auch Richard Wagner (dem Bruckner persönlich mit peinlicher Unterwürfigkeit begegnete) feierte.
 
Nicht zuletzt aber waren Brahms und Bruckner zwei große ewige Junggesellen, und auch sonst verbindet die beiden großen "Br" der europäischen Musik des 19. Jahrhunderts vielleicht mehr, als man ahnt ...
 
Jedenfalls hast du sehr schön geschildert, wie ein Großer einem großen Rivalen im Angesicht des Todes (Brahms hat Bruckner ja nur um ein paar Monate überlebt) seine heimliche Reverenz erweist.
 
Gruß 
C.
 
Lieber gummibaum,
 
Lieber Anaximandala,


es braucht oft lange, die Kunst eines anderen verstehen und schätzen zu lernen. Bis dahin schmäht man sich oft und bereut es später.


 


Das hast du an Brahms gut vorgeführt.


 


Sehr gern gelesen.


Grüße von gummibaum
 
Ja, da ist auf jeden Fall etwas dran!
 
Und gerade Anton Bruckner ist in seinem Stil recht eigen. Es wurde zwar schon früh als Improvisationsgenie und großer Virtuose an der Orgel gefeiert, seine Sinfonien brauchten dann aber doch ein wenig, bis sie mit der 7ten die Menschen wirklich erreicht haben. 
Sein Einfluss auf viele spätere Komponisten ist aber gewaltig.
 
Hab vielen Dank dafür 🙂
 
 
Hey Cornelius,
 
Hallo Delf,


 


eine berührende Szene, selbst wenn es sich vielleicht nur um eine Anekdote handelt, in denen Dichtung und Wahrheit oft kaum zu trennen sind. Aber wie wir wissen, enthält jede Dichtung ein Körnchen Wahrheit (und wir blinden Hühner hoffen, es zu finden).


 


Jedenfalls ist wohl auch der reale Johannes Brahms, ein Sohn Hamburgs, in seiner Wahlheimat Wien zum echten Wiener Grantler geworden, und zu dem gehört das Herz auf dem rechten Fleck. Dass der Protestant Brahms für die Musik des Erzkatholiken Anton Bruckner wenig Sympathie empfand, erscheint kaum verwunderlich. Vor allem, weil Bruckner mit den zyklopischen Klangkathedralen seiner Sinfonien nicht nur den "lieben Gott" (dem er ausdrücklich seine Neunte widmete), sondern auch Richard Wagner (dem Bruckner persönlich mit peinlicher Unterwürfigkeit begegnete) feierte.


 


Nicht zuletzt aber waren Brahms und Bruckner zwei große ewige Junggesellen, und auch sonst verbindet die beiden großen "Br" der europäischen Musik des 19. Jahrhunderts vielleicht mehr, als man ahnt ...


 


Jedenfalls hast du sehr schön geschildert, wie ein Großer einem großen Rivalen im Angesicht des Todes (Brahms hat Bruckner ja nur um ein paar Monate überlebt) seine heimliche Reverenz erweist.


 


Gruß 


C.
 
Wie es nun wirklich war .. ja, wer weiß das schon genau. Aber die Anekdote ist wie du sagst wirklich berührend und ich fände es schön, wenn sie wahr ist 🙂
 
Es gibt eine Anekdote zu beiden, die sich in ihrem gemeinsamen Stammlokal gelegentlich begegnet sind, dass Freunde ein Treffen arrangiert haben, bei dem eine sehr beklemmende Stimmung herrschte, bis Brahms ein sein, und auch Bruckners, Lieblingsgericht bestellt hat und sie sich darauf einigen konnten, wenigstens hier einer Meinung zu sein 😄
 
An sonsten hat Brahms zeitlebens schon den einen oder anderen bitterbösen Kommentar abgelassen, während Bruckner sich bei Kritik etwas gemessener verhalten hat.
 
 
zyklopische Klangkathedralen 
 
Was für eine tolle Umschreibung 😍
 
 
Ja, vermutlich hast du recht. Es ist wohl mehr das Konkurenzdenken gewesen, als eine wirkliche Abneigung.
Wie tragisch eigentlich, sind sie doch beide in ihrem ganz eigenen Stil monumentale Größen 🙂
 
Vielen lieben Dank
 
 
Liebe Grüße
Delf
 
  • Anaximandala
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