Kleine wieselige Filzviecher. Verlauste Riesenratten die zu 50% aus Wuschelschwanz bestehen. Schäbige niedlich tuende Nesträuber und Vogelbaby-Mörder! Ja ja! Noch dazu haben sie nicht gerade das beste Gedächtnis. Nüsse sammeln und vergraben und dann einfach vergessen! Und Zack! Ein Paar Jahre später muss ein neuer Baum kostenpflichtig von der Stadt entfernt werden. Nur Biber sind schlimmer.
Das Image der kleinen durch die Bäume flitzenden Flohfänger bekommt langsam Risse! Vorbei die Zeiten wo man bei ihrem Anblick mit dem Finger auf sie gezeigt hat und verzückt gesagt: „Oh! Ein Eichhörnchen!“
Die kleinen Viecher werden langsam zur Plage. Kaum kann man durch die Stadt gehen, ohne nicht mindestens drei oder vier auf Ästen herumlungern zu sehen. Merkwürdig auch, wie gezielt und genau sie die Menschen mustern und beobachten! Sehr verdächtig! Neulich lag ich auf meinem Liegestuhl im Garten und merkte plötzlich, dass mich so ein Nussräuber vom Nachbarbaum aus beobachtete. Das Vieh starrte mich die ganze Zeit an, als würde es mich studieren. Ich fühlte mich schamlos obszön angestarrt! Nicht mal in Ruhe seine Nüsse kann man am Wochenende draußen genießen! Aber es wurde später noch merkwürdiger. Als ich beim Abspülen aus dem Küchenfenster sah, standen da plötzlich fünf solcher Hörnchen im Garten! Alle haben mich angeglotzt, fixiert und abschätzend! Wenn das keine von den Russen oder Amerikanern trainierten Informationssammler sind, dann will ich Olga Kennedy heißen! Ich sage euch! Liebe brave Bürger, macht eure Augen auf! Es gehen niedliche Spione bei uns herum! Das ist keine Verschwörungstheorie! Ich werde das Ganze weiter verfolgen und fleißig wie ein Eichhörnchen Nüsse – Informationen sammeln, und sie dann für euch in geheimen Verstecken in den Wiesen vergraben! Achtet auf alle Fälle schon jetzt mal darauf, keine sensiblen Daten in der Öffentlichkeit über euer Smartphone aufzurufen… es könnte von zwei kleinen Knopfäuglein gesehen werden! Besonders wenn ihr unter Bäumen steht!
Euer wachsamer Joshua C.
Diesen Bericht sendete er noch vor Redaktionsschluss an seine Zeitung, klappte den Laptop zu und ging schlafen. Man fand ihn drei Tage später tot in einem Gebüsch. Grausam zugerichtet! Der Körper übersät mit kleinen Bissspuren, die Augen durch Walnüsse ersetzt. Als Todesursache wird angegeben: Tod durch ersticken an einer ganzen Nuss im Hals.
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Eigene Aufnahme
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