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Feedback jeder Art Kaskadenbau

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  • Anaximandala
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Wo einmal Träume sich erstreckten,
liegt heute dunkles Land und Schutt.
Das Leben strotzt gar vor Aspekten.
Und alle denk ich sie kaputt,
 
dass Abgründe und tiefe Klüfte
sich auftun und in mir das Band
zerfällt. Ich stehe bis zur Hüfte,
und laufe noch, in nassem Sand.
 
Nur dumpf erinn're ich zu lachen.
Der Wind weht einsam. Wärme kaum,
nichts das vermög' sie anzufachen.
Er weht durch einen leeren Raum.
 
Und schwer, das sind mir die Gedanken.
Kaskadisch türmen sie sich auf.
Ich möchte nichts, als Kraft zu tanken;
und rudere den Berg hinauf,
 
den ich bei Zeiten gar erklimme.
Doch wenn ich an dem Spitze steh
und meinen Blick zur Welt bestimme,
dann seh ich, das ich garnichts seh.
 
Ich würde gern den Vöglein lauschen.
Doch niemals, niemals!, ist es stumm!
Im Loop, aus dem Gedankenrauschen,
erscheppert bloß Wozu? Warum?
 
Jedoch, es bleibt, dass ich mich sehne;
noch hofft mein Herz auf Morgentau.
Im Auge liegt mir eine Träne,
erstarrt in dem Kaskadenbau,
 
um den sich neblig Zweifel hüllen.
Ich weiß, es bin alleine ich!
Ach, Scham beginnt mein Herz zu füllen.
Und dafür, wieder, schäm ich mich.
 
 
@Anaximandala
 
 
moin.
 
Gefällt mir sehr Ausdrucksreich gute Fantasie.
 
 
Hier, kannst du verwenden, wenn du magst:
 
sich auftun und zerfällt das Band
 
 Ich stehe dann nur bis zur Hüfte//ich steh’ dann frei nur bis zur Hüfte
 
Nur dumpf erinnert mich ein Lachen
 
 
Tschüss.
 
 
 
Lieber Delf,
 
sehr schön, wie du eine seelische Wetterlage, die uns wohl allen vertraut ist, in Versen schilderst, deren Fluss gekonnt die Klippen sprachlicher Konventionen umspielt. Das ist ja schon eine Spezialität von dir ...
 
Wortbildungen wie "erscheppert" schätze ich ja besonders: Dicht am Rande des Erlaubten, aber originell und treffend.
 
Die Zeile 
 
"nichts das vermög' sie anzufachen"
 
klingt für mich aber, mit Verlaub, zu gewaltsam zurechtgebogen: Der Konjunktiv von "vermögen" müsste, wenn ich nicht ganz schief gewickelt bin, "vermöchte" heißen, was freilich immer noch sehr unvertraut klingt. Vielleicht sollte dieses Verb überhaupt vermieden werden.
 
Vorschlag: 
 
Der Wind weht einsam. Wärme kaum,
von keiner Brise anzufachen,
in meinem leeren Seelenraum."
 
Wenn dir das wiederum nicht zu alltäglich ist.
 
Natürlich enthält dein Gedicht wieder viele Schmankerl, die es wert wären, hervorgehoben zu werden.
Ich erwähne hier nur die "kaputt gedachten Aspekte", das auf Morgentau hoffende Herz und die beiden Schlusszeilen.
 
Sehr gern gelesen!
 
Gruß
Cornelius 
 
Lieber Anaximandala,
 
eine traumhafte Landschaft, aber zunehmend verbaut und lebensfeindlich geworden: dieses Bild präsentiert das Gedicht von der Seele, die von Skrupeln gefesselt wurde, ihren Zustand als selbstverschuldet sieht und dafür noch zwei Schichten Scham um sich legt.
Ich hätte einige Stellen anders formuliert, sehe das Gedicht aber als sehr gelungen an in seiner unausweichlich düsteren Perspektive.
 
Sehr gern gelesen.
Grüße von gummibaum
 
Guten Abend,
 
@Anaximandala


 


 


moin.


 


Gefällt mir sehr Ausdrucksreich gute Fantasie.


 


 


Hier, kannst du verwenden, wenn du magst:


 


sich auftun und zerfällt das Band


 


 Ich stehe dann nur bis zur Hüfte//ich steh’ dann frei nur bis zur Hüfte


 


Nur dumpf erinnert mich ein Lachen


 


 


Tschüss.


 


 
 
Moin Horst,
 
erstmal, vielen Dank!
Also den Gedanken, das zerfällt in die vorige Zeile zu holen klingt eigentlich garnicht verkehrt 🤔
 
Ich werde mir das  auf jeden Fall Anschauen, wenn ich den Text überarbeite.
 
 
Und die Zeile mit dem Lachen hätte ich glaube ich eh umformulieren müssen 
 
 
Lieber Delf,


 


sehr schön, wie du eine seelische Wetterlage, die uns wohl allen vertraut ist, in Versen schilderst, deren Fluss gekonnt die Klippen sprachlicher Konventionen umspielt. Das ist ja schon eine Spezialität von dir ...


 


Wortbildungen wie "erscheppert" schätze ich ja besonders: Dicht am Rande des Erlaubten, aber originell und treffend.


 


Die Zeile 


 


"nichts das vermög' sie anzufachen"


 


klingt für mich aber, mit Verlaub, zu gewaltsam zurechtgebogen: Der Konjunktiv von "vermögen" müsste, wenn ich nicht ganz schief gewickelt bin, "vermöchte" heißen, was freilich immer noch sehr unvertraut klingt. Vielleicht sollte dieses Verb überhaupt vermieden werden.


 


Vorschlag: 


 


Der Wind weht einsam. Wärme kaum,


von keiner Brise anzufachen,


in meinem leeren Seelenraum."


 


Wenn dir das wiederum nicht zu alltäglich ist.


 


Natürlich enthält dein Gedicht wieder viele Schmankerl, die es wert wären, hervorgehoben zu werden.


Ich erwähne hier nur die "kaputt gedachten Aspekte", das auf Morgentau hoffende Herz und die beiden Schlusszeilen.


 


Sehr gern gelesen!


 


Gruß


Cornelius 
 
Lieber Cornelius, 
 
ja, dankesehr!
Ich hoffe bloß das ist kein höflicher Euphemismus 😀 das glaube ich aber eigentlich kaum.
 
Ich bin nicht überall so ganz zufrieden geworden, grad die dritte Strophe hat wohl die Hälfte der Arbeit und das am wenigsten zufriedenstellende Ergebnis gebracht.
 
Schön, dass dir das "erscheppern" gefällt, so ganz ernst war es mir beim Schreiben zwar nicht, gefiel mir dann aber wirklich sehr.
 
Der Wind weht einsam. Wärme kaum,


von keiner Brise anzufachen,


in meinem leeren Seelenraum."
 
Dein Vorschlag klingt gut.
Alltäglich ist ja erstmal sogar eher gut.
Auch wenn in dem was ich schreibe öfters Unkonventionalitäten stehen, ein Teil von meinem Stil ist das Unkonventionelle ja sicherlich.
Aber weniger, damit ist bewusst nicht gewöhnlich ist, als, ja, wer weiß ...
Oft sind es Sachen die mir intuitiv mehr das Gefühl geben, darin Ausdruck zu finden.
Aber groß darüber nachdenken tue ich eigentlich nicht. Und das Alltägliche, Gewöhnliche, hat am Besten seinen genauso großen Stellwert. Als Rückseite der Münze und Yang zum Yin.
 
Mir ist meine "Individualität" wohl auf jeden Fall wichtig, dass ihr sie auch gerne ausdrücken können möchte.
Zumindest wäre es sehr schön ich sein zu können - als ich, wie ich es einerseits sehe, aber darin auch dafür kämpfe. Um zu werden wer ich bin, sozusagen 😅
 
 
Aber zu einem Extrem, dass in jeder Facette dem Sonderling zuzuneigen beginnt und alles Gewöhnliche kategorisch verneint, möchte ich auch echt nicht mutieren.
Bestimmt auch es mal zum Extremen übersteigern 😀 aber nicht es zur Gewohnheit werden lassen. Keinesfalls.
 
 
Ich müsste nochmal schauen, ich habe das Gedicht versucht um ein paar Aussagen von einer Freundin herum zu schreiben und die Summe dessen zumindest annäherungsweise zu treffen. Und natürlich eigene Erfahrung darin wie aus Auseinandersetzung damit 😀
 
Aber ich glaube da wird nichts von deinem Vorschläg betroffen sein.
 
 
Lieber Anaximandala,


 


eine traumhafte Landschaft, aber zunehmend verbaut und lebensfeindlich geworden: dieses Bild präsentiert das Gedicht von der Seele, die von Skrupeln gefesselt wurde, ihren Zustand als selbstverschuldet sieht und dafür noch zwei Schichten Scham um sich legt.


Ich hätte einige Stellen anders formuliert, sehe das Gedicht aber als sehr gelungen an in seiner unausweichlich düsteren Perspektive.


 


Sehr gern gelesen.


Grüße von gummibaum
 
Hey gummibaum,
 
erst einmal herzlichen Dank für deine schön gewählten Worte.
Ich bin auch nicht vollständig glücklich, nicht jede Formulierung würde ich in freier Sprache so wählen, manche Bilder sind mir zu sehr ins "archetypische" gerutscht, andere weniger gemessen, als ich es angebracht gefunden hätte. 
Ich glaube, es spiegeln sich in gewisser Weise -entschuldige, bis hier war ich gekommen, als ein Freund vor der Tür stand- Eigenes, plus Ängste und Reflexionen, sowie die Sicht auf nicht Eigenes plus Wünsche und Projektionen.
 
Ich hoffe ich konnte etwas Rückhalt geben und Klarheit finden dabei.
 
Über das Feedback freue ich mich sehr! Von euch Dreien natürlich 🙂
 
Ganz liebe Grüße
Delf
 
  • Anaximandala
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