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Feedback jeder Art Kind

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  • Dionysos von Enno
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Uns're Wege trennten sich, ließ ich dich doch stehen,
als ich deiner Seite wich, sicher dich zu wähnen.
Kind der Freude, Kind des Lachens. Schlafe, schlafe, weine nicht,
bleib in deiner kleinen Ecke, sprich mir nach, "ich liebe mich"
und so schritt ich in die Welt, dich in Sicherheit gestellt.
Doch, in achso vielen Jahren, konnte ich dich nicht bewahren
leis', wie es die Zeit mich lehrte, starb was ich zu schützen meinte.
Kind der Freude, Kind des Lachens. Lausche, lausche, gehe nicht
komm zurück an meine Seite, ist die Welt doch ohne dich
nicht was ich erleben wollte. Und so schloss ich meine Augen
dich zum Ende noch zu sehen, dir zu sagen, dich zu bitten
mir in Liebe zu vergeben, wie aus mir der Atem wich.
Uns're Wege einten sich, nie ließt' du mich gehen.
 
Hallo MonoTon, das sind wunderschöne und tiefgründige Zeilen. Was oder wer sind wir ohne unser inneres Kind? Um es und uns zu schützen, verwahren wir es tief in unserem Inneren. So tief, dass wir Mühe haben, es später wiederzufinden. Im Alter werden wir mutig und weise und rufen uns unser inneres Kind wieder in Erinnerung, wollen es lächeln sehen. Wir möchten die Welt wieder mit Kinderaugen betrachten und unvoreingenommen sein. Es war immer da (in uns), das macht auch der Schlusssatz Deiner Gedanken deutlich. 
 
In der vorletzten Zeile denke ich, sollte es "als aus mir der Atem wich" heißen. Und am Ende: "Nie ließest du mich gehen."
 
Liebe Grüße Darkjuls
 
Hey Mono,
 
das ist großartig!
Thematisch ist es zwar ein wenig tragisch, dass die Vereinigung erst mit dem Ende, im letzten Moment eintritt. Bzw, wieder erkannt wird.
 
Die Metrik finde ich spannend!
Das Zweimalige "Kind der Freude, Kind des Lachens, ..." ist sauber.
Zuerst in einem schönen Bild "weine nicht, liebe dich", von anfang bis Ende ein struktureller Part.
Danach in einem traurigen Bild "geh nicht, komm zurück", geht der vollständige Satz über den Reim hinaus. Zumindest liest es sich nicht so flüssig - trotz sauberer Metrik.
 
An sonsten, nicht alle, aber die meisten Zeilen haben einen Bruch. Sehr subtil aber verbaut, bzw vielleicht auch sehr klug darum formuliert. Die Silbe die zu viel ist, steht immer an einer sprachliche Unterbrechung, durch die sie kaum zum tragen kommt.
 
Im Grunde genommen gibt es nur zwei Reime, die erste und die letzte Zeile (stehen/gehen) und dann das mich/dich aus dem wiederkehrenden "Lied".
Nicht/nicht wäre noch da, aber das ist ja identisch. Der Rest liegt mit Glück annähernd beieinander.
 
Ich bin erst darüber gestolpert, dass die letzte Zeile hätte metrisch sauber formuliert sein können, aber das hätte sie wohl getan, wenn die Vereinigung mit dem letzten Augenblick nicht zu spät gewesen wäre.
 
Wer weiß, was ich eventuell übersehe, aber das ist so schonmal klug gesetzt.
Inhalt und Unsauberkeiten harmonieren.
 
Das ist das  Eine
Dann das     Andere
 
Es ist sehr schön!
Trotz tragischem Ende. 
 
Ganz ehrlich:
Danke!
 
 
Liebe Grüße 🙂
 
Und hab einen schönen Tag!
 
Delf
 
  • Dionysos von Enno
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