Lichtsammlerin
Autorin
In Mutters Armen ruht das Kind
als brächte sie ein Opfer dar
haucht sie den Namen in den Wind
und wird der Stille ganz gewahr
das Herz, das kleine, schlägt nicht mehr
und war ihm nie gewährt
die Kinderaugen blieben leer
und Glanz ihnen verwehrt
das weiße Laken nun verrückt
vom Zittern ihrer Hand
hat lange, lange zugedrückt
als sich das Leben wand
nun ist es still im Kinderzimmer
das Mädchen hüllt den Leib sacht ein
doch ihre Hände fassen nimmer
was war, und durfte niemals sein
Lebwohl, ich komme bald zu dir
unser Papa darf es nie erfahren
wer du warst, verzeih es mir,
doch ich könnt dich nicht vor ihm bewahren
so ist es besser, denkt sie sich
und führt die Klinge an den Arm
in Rot schreibt sie den letzten Strich
und endlich wird dem Kinde warm