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Kreuzgeladen

  • Behutsalem
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Behutsalem

Autorin
So trag ich all die Liebe
die auf meinem Rücken lastet,
näher hin zum Kreuz,
dass voller Leid.
Knie mich voll Hoffnung nieder,
Mahnmal aus vergangener Zeit.
 
 
Und denke mir...
Was sind schon meine Schmerzen?
Mit Dornen war sein Haupt gekrönt.
Mir waren sie Symbol der Liebe.
Die in der Blüte rot geküsst,
durch seine Hände tröpfelt sie hernieder.
 
 
Und nagelt mich am Boden fest.
Steh auf,
das bitt` ich immer wieder.
 
...beseelt von Liebe, so scheint es, beugt sich das lyrische Ich hin zum Kreuze Jesu. - Liebe – zum Beispiel gerade die, welche vielleicht nicht erwidert wird - ist ungleich stärker als jene, die uns der Alltag normalerweise schenkt. Eindrucksvoll spiegelt sich dieses besagte „höhere Befinden“ in der Geschichte der Gaspara Stampa wieder, deren Gefühl so groß erblühte, nachdem sie vom Geliebten zurückgewiesen wurde: wahrhaftige Größe in Herz und Gemüt entsteht durch den Verzicht, der dennoch das große Gefühl nicht sterben lässt. -
 
Ein wenig von diesem Empfinden scheint sich in Deinem Gedicht wieder zu finden.
 
Aber auch ein Fanal an den Glauben, der durch eine allumfassende Liebe getragen wird,
findet sich in diesen berührenden Versen.
 
Nietzsche sagte einmal lakonisch: „Der Glaube ist für die Menschen das Kamel in der Wüste.“
 
Ich empfinde es so, dass der Glaube mehr ist als religiöse Folklore: Es trägt ein Gefühl/eine Ahnung in sich, dass uns insgeheim wissen lässt, dass wir von etwas Größerem in den Armen gehalten werden. - Und das liebe Behutsalem (die Sehnsucht nach der heiligen Wiederkehr), hast Du ganz einzigartig und tief in Deine Verse gelegt.
 
Danke für diese große Dichtung !
 
Holger
 
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