Berthold
Autor
Krokusnächte
Die Morgensonne glüht herauf.
Frau Blum, soeben aufgewacht,
schiebt weit die Fensterläden auf;
der Gatte Blum schläft noch bis acht.
Nun ist Frau Blum beim Wäsche kochen
und rumpelt ein Paar Wintersocken.
Ihr Mann holt Holz und hat versprochen,
nicht in dem Wirtshaus zu verhocken.
Voll Stolz zieht Blum den Leiterwagen,
gefüllt mit Holz bis obenhin;
er öffnet einen Knopf am Kragen,
denn ihm ist heiß vom stolzen Zieh'n.
Natürlich ist die Kehle trocken,
ein kühles Bier wär Labsal pur;
er spürt ein Sehnen, Zieh'n und Locken:
Nur eins, nur schnell, und dann retour.
Die Frühlingssonne strahlt ins Haus.
Frau Blum wischt in der Stube Staub,
dann trägt sie noch den Müll hinaus
und recht im Garten welkes Laub.
Herr Blum ist quasi auf dem Sprung;
das dritte Bier war ein Verseh'n,
das vierte war, fast, Nötigung,
jetzt, nach dem fünften, heißt es gehn.
Gemächlich westwärts geht die Sonne.
Frau Blum verriegelt schon den Keller
und prüft den Stand der Regentonne;
dann spült sie rasch noch ein paar Teller.
Wie schief läuft doch der Leiterwagen?
Gefüllt mit Holz? Nein, eher leer.
Frech rollt der Wagen in den Graben
und der Herr Blum rollt hinterher.
Das kalte Wasser schweigt im Kessel.
So sauber ist das ganze Haus.
Verwaist steht auch der Ohrensessel.
Frau Blum blickt in die Nacht hinaus.
Der Mond versilbert Spinnenfäden.
Das Licht geht aus im Vestibül.
Es schließen sich die Fensterläden.
Die Krokusnächte bleiben kühl.
Die Morgensonne glüht herauf.
Frau Blum, soeben aufgewacht,
schiebt weit die Fensterläden auf;
der Gatte Blum schläft noch bis acht.
Nun ist Frau Blum beim Wäsche kochen
und rumpelt ein Paar Wintersocken.
Ihr Mann holt Holz und hat versprochen,
nicht in dem Wirtshaus zu verhocken.
Voll Stolz zieht Blum den Leiterwagen,
gefüllt mit Holz bis obenhin;
er öffnet einen Knopf am Kragen,
denn ihm ist heiß vom stolzen Zieh'n.
Natürlich ist die Kehle trocken,
ein kühles Bier wär Labsal pur;
er spürt ein Sehnen, Zieh'n und Locken:
Nur eins, nur schnell, und dann retour.
Die Frühlingssonne strahlt ins Haus.
Frau Blum wischt in der Stube Staub,
dann trägt sie noch den Müll hinaus
und recht im Garten welkes Laub.
Herr Blum ist quasi auf dem Sprung;
das dritte Bier war ein Verseh'n,
das vierte war, fast, Nötigung,
jetzt, nach dem fünften, heißt es gehn.
Gemächlich westwärts geht die Sonne.
Frau Blum verriegelt schon den Keller
und prüft den Stand der Regentonne;
dann spült sie rasch noch ein paar Teller.
Wie schief läuft doch der Leiterwagen?
Gefüllt mit Holz? Nein, eher leer.
Frech rollt der Wagen in den Graben
und der Herr Blum rollt hinterher.
Das kalte Wasser schweigt im Kessel.
So sauber ist das ganze Haus.
Verwaist steht auch der Ohrensessel.
Frau Blum blickt in die Nacht hinaus.
Der Mond versilbert Spinnenfäden.
Das Licht geht aus im Vestibül.
Es schließen sich die Fensterläden.
Die Krokusnächte bleiben kühl.