Hallo, Onegin,
ich weiß nicht, wie ich es zuerst lesen soll, weil mir gleich mehrere Möglichkeiten einfallen! Sehr schön!
Zuerst fällt mir das Spiel mit dem "g" auf, und ich grüble, was es bewirkt: ein Wachhalten, eine Mahnung, nüchtern zu bleiben, sich nicht Einlullen zu lassen, ein Misston?
Dann denke ich über den "Gleisrost" nach (ob er noch etwas anderes bedeutet): Es muss ein altes Gleis sein - verrostet und mit Gras überwachsen. Aber, wie fährt man dann mit dem Zug drauf? Also ein tieferer Sinn ...!
Es könnte Erinnern sein - in mir weckt es übrigens auch angenehme Erinnerungen. Aber es könnte auch ein "Nachhausefahren" am Ende des Lebens gemeint sein, weil es eine langsame Fahrt ist, und weil sie nicht sichtlich stattfindet.
Die andere Lesart wäre, dass das LI einfach mit dem Auto neben den Gleisen fährt und sich erinnert und sinnt, sich evtl. noch am Frühling erfreut. Das Gras kann positiv gesehen werden bzw. auf alle Fälle positiv, wenn über eine alte Sache Gras wächst (auch wenn der Hintergrund ernst oder traurig ist). Frühling allein für sich auch als Hoffnung?
Ich denke, so soll eine japanische Gedichtform sein! Mit Begeisterung gelesen!
LG Nesselröschen