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Feedback jeder Art „Lasset uns Götter machen“, sprach der Mensch

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  • gummibaum
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Hayk

Autor
 
Aus dem dampfenden Atem rubinfarbner Meere,
die gefüllt sind mit eitrigem Blut in den Tiefen,
mit zerrissenen Herzen, gespaltenen Zungen
und geblendeten Augen, habt ihr mich geschaffen.

 
Das gewaltige All und die Sterne gerieten,
wie der Donner und Blitz zu begreifbaren Bildern;
und die Klügsten von euch, die Schamanen und Priester,
die gesalbten Beherrscher mit Szepter und Krone
auf den Thronen, erkannten beizeiten den Vorteil,
den der Glaube an mich, euren Gott, ihnen schenkte.
Auf Altären geopfert, zerflossen in Strömen
die soeben begonnenen Leben für immer -
im geheiligten Namen der niemals geschauten Schimäre.

 
Das Geschmeiß in Gewändern aus Seide, bestickt mit Juwelen,
für die Augen ein Blendwerk, fürs Hirn - wie er irrtümlich dachte,
der Jenenser Dottore, das Karlchen aus Trier an der Mosel -
die afghanische Milch für den weiteren Schlaf der Betrognen
(es ist Valium, glaubt's, die ihr glaubt, dass aus dampfendem Atem,
aus den Opfergerüchen gemordeter Menschen ein Gott wird),
es verbot mit sardonischem Grinsen die blutigen Opfer
und beschläft eure Kinder in schamloser Weise fast täglich.

 
Lieber Hayk,
 
ein antireligiöses und besonders antiklerikales Gedicht, in dem -ein guter Einfall- Gott spricht.
 
Der Text knüpft in der Überschrift an Feuerbach und mit der afghanischen Milch an Marx an und gefällt mir formal und in seinen wesentlichen Aussagen (vielleicht etwas zu polemisch und einseitig).
 
Zum Inhalt habe ich zwei Fragen:
 
Karl Marx setzte 1844 Religion mit Opium gleich. Warum beziehst du dich auf Karlchen und setzt Religion mit den Geistlichen (Geschmeiß) gleich?
 
Warum führst du neben dem alten Schmerzmittel Opium das Valium an, das erst 1951 synthetisiert wurde und hauptsächlich gegen Angstzustände eingesetzt wird?
 
Gern gelesen.
Liebe Grüße von gummibaum   
 
  • gummibaum
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