J.W.Waldeck
Autor
Sentenzen aus dem Gedichtband Lichtblut.
Über Amazon als eBook erhältlich.
Lichtblut
Ebenbild der Ebbe
nicht wie Gott imstande, selbst zu bleiben
lässt den Menschen in Systemen verzweifeln
seiner Einsamkeit Normen vorschreiben
die Rückkehr in das Allumfassende
ist der Austritt aus jeder Existenz
die sich als einzige Wahrheit begrenzt
Gott ist die Erfindung der Systeme
ein automatistisches Bindeglied
gegen die Entbindung der Seele
die verdeckte Realität aller Realitäten
der Traum hinter der Idee des Nichts
wo Geist als verfasster Körper stirbt
der „reine“ Geist ist ein steriles Model
vorgefasster Werte aus unreinen Stoffen
mit Filtern einer konstruierten Welt
unbegrenzt breitet sich der Geist
nach allen Richtungen aus und bleibt
doch unbefriedigt unbefreit
die vorgefertigten Instrumente wirken
solange sie getrennte Seelen binden
und Geister sich nie selbst empfinden
der Traum belebt wo Leere herrscht
die Wirklichkeit wird wo Träume sterben
als Dasein endet jedes Werden
die Zeiträume des Kosmos
befriedigen die physischen Sinne
einer egomanen Herrschaftselite
man wird dir sagen: du seist ganz allein
in Gottes Uni=Versum geschaffen
auf einer Welt im Mittelpunkt des Seins
deiner Seele wird die Vielfalt untersagt
zu fließen wie es ihrer Energie entspricht
bis sie schwach dir stumm versiegt
Amalgam verletzter Verletzender:
urbane anonyme Verlierer
suchen den Augenblick der Gewinner
im Wechselspiel der Kräfte
zu komplexen Welten
erfanden sich ideale Gesetze
keine Simulation funktioniert endlos
im fehlerfreien Modus außer durch
die Batterie einer verkörperten Seele
in einem selbstregulierenden Weltall
ist der erste Beweis kosmischer Intelligenz
der Austritt aus dem Regelfall
eine Erde profitorientierter Systeme
verhindert geistige Evolution und verbraucht
jede unabhängige Vitalquelle
fürchte weder Glauben noch Irrglauben mehr
als des Menschen Wahrheit über dich
als Grenze zwischen Seele Geist und Licht
den Wertlosen Selbstwert geben
und sie werden dir jeden Schwur
herunter beten!
glaubst du an ein Schöpfer des Lebens
darfst du kein Vorrecht erheben
auf das Gedeihen seiner Wesen
die Kernaussage jedes Glaubensabgrunds:
traue nicht deinem Herzen oder deiner Seele
sondern dem Geist Gottes durch uns
ein Ursprung ist göttlich teuflisch:
die EINE gewissenlose Funktion
die ANDERE bewusste Exekution
das einprogrammierte Wunschdenken
identische Sehnsüchte Zahlloser
irrealer schwarz=weißer Grenzen
wer nicht mal Ansprüche hat
dem bleiben nur Schubladen=Sprüche
aus der Wundertüte…
was wahr=NIMMT verändert nicht real
was Realität verändert verwirklicht
ohne sein Wahrnehmen zu opfern
hört auf, eure Partner zu suchen
und beginnt zu lieben indem ihr schenkt
statt euch Liebe zu versichern
der Gedanke das kein allmächtiger Geist
wie versprochen beschützt und errettet
scheint vielen schlimmer als Sklaverei
Gläubige lieben bis der Tod sie scheidet
doch dich liebe ich über Gott hinaus
bis nichts mehr existiert oder uns teilet
der wachsende Kosmos als simple Person
die unendliche Vielfalt als einzige Religion
die Wahrheit mit Vergeltungslohn...
© j.w.waldeck 2012
