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Textarbeit erwünscht Löwenzahns Date

Der/die Autor/in wünscht sich konkrete Rückmeldungen zur Textgestaltung.
  • Claudi
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Claudi

Teammitglied
ㅤModeratorin
 
Schätzchen, die Wuschelfrisur, die du trägst, ist unwiderstehlich
sexy! Du zwinkerst mir zu, lachst in die Sonne und wippst
keck auf dem knackigen Stängel, dass Klatschmohns Töchter erröten.
Hast du noch Puste? Dann komm, hol dir die Wuschelfrisur,
trage die Fallschirmflieger hinaus über Felder und Wiesen;
nimm mich, lass mich vor Glück sterben, du windiger Kerl!
 
 
 
 
Liebe Claudi,
 
Schön, dass du diese wunderbare Stück wieder herausgekramt hast.
 
Es ist inhaltlich keck und erfrischend, und von der Form her genau das, was ich anstrebe. Keiner muss wissen, dass es drei Distichen sind, um den Vortrag zu genießen. Doch für den, der sich mit Distichen auskennt, ist es allemal ein Genuss.
 
Wunderbar, dass der Text nur zwei inhaltliche Schwünge/Satzkonstruktionen kennt - die ersten drei Verse und die Verse 4 bis 6 - und ansonsten durch die Enjambements im Fluss gehalten wird. Dass die inhaltliche Zäsür mitten im zweiten Distichon liegt, können wir angesichts des rythmischen und sprachlichen Genusses leicht verschmerzen. Wuschelfrisur, knackiger Stengel, Klatschmohns Tochter, windiger Kerl - das macht Spaß. 
 
Im Detail fallen mir (wenn ich mich nicht irre) noch zwei geschleifte Spondeen auf: In Klatschmohns Tochter und im Fallschirmflieger, und auch die Mittelkonstruktion im letzten Pentameter "vor Glück sterben" ist ausgesprochen gelungen. 
Auffällig ist auch, dass der Vortrag trotz der massenhaften Daktylen nie leiert. Das hat er, denke ich, den clever gewählten Wortfüßen zu verdanken.
 
Aber egal wie man die Details betrachtet oder nicht - es bleibt immer der Eindruck von Leichtigkeit und Lust. 
 
Ich bin begeistert.
 
Schätzchen, die Wuschelfrisur, die du trägst, ist unwiderstehlich
sexy! Du zwinkerst mir zu, lachst in die Sonne und wippst
keck auf dem knackigen Stängel, dass Klatschmohns Töchter erten.
Hast du noch Puste? Dann komm, hol dir die Wuschelfrisur,
trage die Fallschirmflieger hinaus über Felder und Wiesen;
nimm mich, lass mich vor Glück sterben, du windiger Kerl!
 
 
Gruß Lé.
 
Hallo Claudi,
 
oh ja, ich stimme in das Lob mit ein. Das sind fetzige und frische Verse und ich freue mich sehr, sie noch einmal mit einen verfeinerten Blick betrachten und genießen zu können. Die rhythmische Vielfalt der Wortfüsse entfalten sich wunderschön mit dem Inhalt.
 
LG,
Mi
 
Ähäm, ja, die Bienchen und Blümchen mal gezahnt. Ich bin restlos überrascht, was man aus unserem Allerwelts-Wiesengewächs so herauszaubern kann.
 
Hey Nelke,
wunderbar beschrieben und meinen neidvollen Blick auf die gekonnte Super-Strophenform, verrate ich dir jetzt nicht.
 
Liebe Grüße
Liara
 
Hallo ihr Lieben,
 
@Gewitterhexe, @Miserabelle, @Liara,
 
ja, es wurde Zeit, das gute Stück aus meinem Gedächtnis zu kramen, nachdem es dem Brand zum Opfer gefallen war. Freut mich, dass ihr euch auch noch daran erinnern konntet.
 
 
@Létranger,
 
Wunderbar, dass der Text nur zwei inhaltliche Schwünge/Satzkonstruktionen kennt - die ersten drei Verse und die Verse 4 bis 6 - und ansonsten durch die Enjambements im Fluss gehalten wird. Dass die inhaltliche Zäsür mitten im zweiten Distichon liegt, können wir angesichts des rythmischen und sprachlichen Genusses leicht verschmerzen. Wuschelfrisur, knackiger Stengel, Klatschmohns Tochter, windiger Kerl - das macht Spaß. 
 
freut mich sehr, dass es dir solchen Spaß gemacht hat. Die inhaltliche Zäsur war hier Stilmittel, um auch an der Form zu zeigen, wie das LI dem Verführer ins Wort fällt. Die Idee, dass die beiden sich das mittlere Distichon teilen, reizte mich sehr.
 
Im Detail fallen mir (wenn ich mich nicht irre) noch zwei geschleifte Spondeen auf: In Klatschmohns Tochter und im Fallschirmflieger, und auch die Mittelkonstruktion im letzten Pentameter "vor Glück sterben" ist ausgesprochen gelungen. 
 
Das sind normale (absteigende) Spondeen, die man auch als Trochäen mit schwerer Senkung bezeichnen könnte. Deine Begeisterung macht mich richtig glücklich! Vielen Dank auch für die Markierung der Hebungen. So können sich auch Nichthexametristen ein Bild von der Architektur der Verse machen.
 
 
@Fietje Butenlänner,
 
Fietje Butenlänner schrieb:
V1: sofort fällt auf, Kommatas können eine Unsicherheit des tonalen Lesegangs bewirken, <<..die Wu schel fri sur, die du trägst..>> oder: <<.. die Wuschelfrisur, die du trägst>>? Unweigerlich stellen wir fest, wir schwanken.
 
warum das Komma dich hier schwanken lässt, kann ich nicht nachvollziehen. Um das Relativpronomen nach der betonten Silbe ebenfalls betont zu lesen, rmüsste da nicht nur das Komma stehen, sondern "die" müsste auch stellungsbetont sein, z.B.: "die Wuschelfrisur, die du mir zeigst". Tut mir leid, ob nun mit oder ohne Komma, in meinem Vers würde ich niemals auf die Idee kommen, "die" betont lesen zu wollen und bezweifle auch sehr, dass außer dir noch jemand auf diese Idee käme. Wir können aber gerne mal in die Runde fragen, wie andere Leser das sehen.
 
Ein Dankeschön euch allen fürs Kommentieren, Liken und kritische Hinterfragen!
 
LG Claudi
 
 
 
 
 
 
Hi Aetschie,
 
hm, du also auch? 
 
 Ich überlege, welcher Mechanismus dieses Phänomen hervorruft, dass man (Ich) geneigt ist (bin), nach der Komma-Pause betont weiter zulesen. Komme aber zu keinem Ergebnis
 
Interessant, dass du und Fietje hier durch das Komma verleitet werden, eine Silbe zu betonen, die eigentlich keine Betonung fordert, denn
 
1. sie ist keine sinntragende Silbe
2. sie muss nicht aufgrund ihrer Stellung gegenüber den Nachbarsilben betont werden.
 
Ich hab mal ein paar ähnliche Sätze gebaut:
 
Sag mir Bescheid, wenn du Hilfe betigst.
Sag mir Bescheid, wenn ich dir helfen kann.
 
Sprich nicht so laut, weil das Baby sonst wach wird.
Sprich nicht so laut, weil du das Baby sonst weckst.
 
Passt dir das Kleid, das ich nähte?
Passt dir das Kleid, das ich dir nähte?
 
Geht es euch damit genauso?
 
LG Claudi
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Hallo Claudi,
 
ich habe gerade das Gefühl, dass deine Beispiele nicht so eindeutig sind.
 
Eine Bedingung wie "ob", "wenn" "weil" neigt für mich sehr viel stärker zur Betonung, also dieses bezugnehmende ",die" oder ",das", eben weil es schon ziemlich wichtig für den Satz ist, welche Bedingung da steht.
 
Ich würde eher die Bedingung immer betonen, und das "das" in keinem der beiden Fälle.
 
Gruß Lé.
 
Hallo Lé,
 
das Relativpronomen werte ich etwa gleichrangig mit einer Konjunktion, weil es für den Nebensatz die gleiche Aufgabe erfüllt. Selbstverständlich ist diese Art von Bauwörtern wichtiger für das Verständnis der Aussage als ein Artikel, ein Personalpronomen oder eine Präposition.
 
Was ich zeigen wollte, war, dass ihre höhere Wertigkeit gegenüber anderen Bausilben erst dann zum Tragen kommt, wenn sich die Silben tatsächlich Konkurrenz machen wie in den jeweils zweiten Beispielen. In den ersten Sätzen ordnen sie sich neben den anderen Bausilben den Sinnsilben unter.
 
LG Claudi
 
  • Claudi
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