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  • Pegasus
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Es ist Abend und ich fahre,
wie durch viele dunkle Jahre,
in der dunkelnden Allee,
wo die schwarzen Bäume stehen.
Ich schau sie an, wobei ich seh‘,
wie sie stumm vorübergehen.
 
Nur ein Stern steht ganz alleine
und begleitet einsam meine
Sinne, die, wie er, im Nebel,
in der Welt der Wunder geistern,
und ich schreie dumpf, der Knebel,
der mich drückt, wird alles meistern,
 
wird verhindern, daß ich weiche,
voller Angst von dannen schleiche,
und er wird mich übel stärken,
denn ich hab ihn schon getragen
bei den allerersten Werken,
in noch ganz erfüllten Tagen.
 
Wieder kehre ich ans Ende,
male Nacht auf meine Wände,
finde in mich, in das Heim,
das mir bleibt, solang ich lebe,
und dort suche ich den Keim,
aus dem ich stets mein Bestes gebe.
 
Text und Bild ©Alf Glocker
Dunkelnder Wald 3-x.jpg
 
 
Hallo!
 
Ich finde das Bild eines Knebels der etwas positives bewirkt sehr interessant, ich verbinde Knebel sonst eher mit negativem. Auch das Ende finde ich sehr schön. Ich denke diesen Keim müssen wir alle immer wieder suchen, besonders wenn es schwierig wird. Das Gedicht ist eine schöne Erinnerung daran dass dies auch inmitten von Schwierigkeiten möglich ist.
 
Hallo, Alf,
 
ein Gedicht ganz nach meinem Geschmack, deshalb auch mein "Wow"! Ich versinke in deine Bilder und lese die Zeilen immer aufs Neue - sie sind schön und voller Geheimnis, lassen tief blicken und hallen wundervoll nach!
 
Es ist Abend und ich fahre,
wie durch viele dunkle Jahre,
Was für eine Einleitung, die einen gleich und trotzdem sacht ins Thema setzt - sacht, weil das LI fährt, doch die Bäume "gehen" stumm vorüber; man merkt, dass es auf die Sinne ankommt, auf das, was sich innen abspielt. Der Stern und die Sinne geistern gleichermaßen im Nebel "in der Welt der Wunder" (es wirkt gleichzeitig düster und auch heiter optimistisch und deutet auf ein abgeklärtes, vielleicht auch leicht verwirrtes, LI hin, was ich schön und sympathisch finde!
 
Das mit dem Knebel finde auch ich sehr interessant und lasse es auf mich wirken, um es besser verstehen zu können.
 
Das ist für mich der Umschwung und der Aha-Moment:
denn ich hab ihn schon getragen
bei den allerersten Werken,
in noch ganz erfüllten Tagen.
 
Dann ist dieses Gedicht eine erste Öffnung ...
 
"Wieder kehre ich ans Ende": Hier kommt bei mir die Frage auf, ob LI bereits mehrmals dort war und in welcher Weise und warum.
 
Dann die schöne Metapher:
male Nacht auf meine Wände,
und das was folgt! Sehr, sehr stark!
 
Besinnung auf sich selbst und das positive Ende. -
 
Dein Gedicht war mir ein Genuss, danke dafür! 🙂
 
Gruß Nesselröschen
 
PS: In einem Horoskop fand ich eine treffende Beschreibung. Es hieß in etwa: Am Grunde deiner Seele brauen die Nebel. Was mMn. gar nicht nur Düsteres oder Trauriges bedeutet. So sehe ich es auch hier.
 
Hallo, Alf
auch mir hat dein Gedicht super gefallen. Die Bilder, die du mit Worten malst inspirieren die Fantasie und man taucht ein. Doch auch dein Versschema finde ich total gut und spricht mich an.
Es grüßt Pegasus
 
  • Pegasus
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