cuvintenegre
Autorin
Das Mädchen, das nachts durch die Straßen lief
Meine Kindheit war ganz normal. Ich hatte keine Ahnung, wie die Zukunft für mich aussehen würde. In ganz jungen Jahren fühlte ich mich toll, mein Verhalten grenzte sogar an Arroganz. Ich blickte auf die anderen herab. Doch mit jedem Jahr wurde ich schwerer und schwerer. Als ich auf das Gymnasium ging, wendete sich das Blatt. Ich war das Dicke Mädchen. Immer wieder wurden mir Worte wie :"Du bist so fett, wie Hamburg und Berlin zusammen" an den Kopf geworfen. Jedes Mal,wenn ich mein Pausenbrot aus meiner Tasche holte, wurde sich darüber geäußert. Es war ja kein Wunder, dass ich so aussah, wenn ich esse. Mit jedem Tag sank mein Selbstbewusstsein. Ich erkannten, dass meine eigenen Augen mir nicht die Wahrheit zeigten. Wie konnte ich mich schlank finden, wenn alle anderen mir das Gegenteil erzählten. Sogar meine Mutter. Mit 12 sagte sie, ich hätte dieselbe Hosengröße wie sie. Das war alles andere als ein Kompliment. Denn sie war 1,68m groß und wog um die 95 kg. Also fing ich an, kein Essen mehr in die Schule mitzubringen. Ich aß acht Stunden nichts und Zuhause nur allein. Aber dafür sehr viel. Pizza und Chickenwings standen auf dem Speiseplan, zusätzlich Spaghetti mit Ketchup und Parmesan. Ich sollte noch dazu erwähnen, dass meine Mutter (als ich kleiner war) drei Mal wöchentlich mit mir zu Mc Donald's ging. Sie gestand sich allerdings keinen Fehler ein. Mit 13 Jahren schwärmte ich für meinen Lateinlehrer. Nicht grundlos. Der Lehrer machte einige anzügliche Sprüche, wie "Du darfst doch Alles", " Für dich tue ich Alles" ,etc. Irgendwann fingen meine Mitschüler an darüber zu tratschen. Sie fingen an über Whatsapp Gruppen sich über mich lustig zu machen, behaupteten sogar,dass ich mit ihm schlafen würde. Aus irgendeinem Grund machte mich das so fertig (da sogar meine beste Freundin so redete), dass ich anfing, mich zu ritzen. Unter anderem ritzte ich mir den Namen meines Lehrers ins Bein - vielleicht aus Protest oder aus Trotz. Ich weiß es nicht. Es ging weiter mit Worten wie "Fat". Ich vertraute mich einem Lehrer an, doch dieser brach mein Vertrauen. Eines Morgens weckte mich mein Vater ganz energisch. Er sagte, wir müssen SOFORT in die Schule fahren. Also zog ich mich an, er wollte mir nicht sagen warum. Als wir in der Schule ankamen, warteten dort schon meine Mutter, mein Direktor und der stellvertretende Direktor. Sie zerrten mich ins Büro des Schulleiters. Sie konfrontierten mich mit der These :"Ich hätte mich geritzt" und zwangen mich, vor meinen Eltern zu gestehen, was ich tat. Ich musste mit den Tränen kämpfen und fing bitterlich an zu weinen. Sie sagten, ich solle mit dem Lateinlehrer sprechen, ihm beichten, was ich tat. Warum ich es tat. Wo ich es tat. Als wir dann wieder Zuhause ankamen, zwang meine Mutter mich, ihr mein Bein zu zeigen. Sie begutachtete das geritzte. Mit diesem Vorfall lernte ich, dass jedes Zeigen von Gefühlen peinlich ist. Denn sobald ich meine Emotionen preisgab, wurde mir gezeigt "Emotionen bedeuten Scham". Doch das war leider noch lange nicht alles. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass das gerade erst der Anfang dieser tragischen Geschichte sein würde
Meine Kindheit war ganz normal. Ich hatte keine Ahnung, wie die Zukunft für mich aussehen würde. In ganz jungen Jahren fühlte ich mich toll, mein Verhalten grenzte sogar an Arroganz. Ich blickte auf die anderen herab. Doch mit jedem Jahr wurde ich schwerer und schwerer. Als ich auf das Gymnasium ging, wendete sich das Blatt. Ich war das Dicke Mädchen. Immer wieder wurden mir Worte wie :"Du bist so fett, wie Hamburg und Berlin zusammen" an den Kopf geworfen. Jedes Mal,wenn ich mein Pausenbrot aus meiner Tasche holte, wurde sich darüber geäußert. Es war ja kein Wunder, dass ich so aussah, wenn ich esse. Mit jedem Tag sank mein Selbstbewusstsein. Ich erkannten, dass meine eigenen Augen mir nicht die Wahrheit zeigten. Wie konnte ich mich schlank finden, wenn alle anderen mir das Gegenteil erzählten. Sogar meine Mutter. Mit 12 sagte sie, ich hätte dieselbe Hosengröße wie sie. Das war alles andere als ein Kompliment. Denn sie war 1,68m groß und wog um die 95 kg. Also fing ich an, kein Essen mehr in die Schule mitzubringen. Ich aß acht Stunden nichts und Zuhause nur allein. Aber dafür sehr viel. Pizza und Chickenwings standen auf dem Speiseplan, zusätzlich Spaghetti mit Ketchup und Parmesan. Ich sollte noch dazu erwähnen, dass meine Mutter (als ich kleiner war) drei Mal wöchentlich mit mir zu Mc Donald's ging. Sie gestand sich allerdings keinen Fehler ein. Mit 13 Jahren schwärmte ich für meinen Lateinlehrer. Nicht grundlos. Der Lehrer machte einige anzügliche Sprüche, wie "Du darfst doch Alles", " Für dich tue ich Alles" ,etc. Irgendwann fingen meine Mitschüler an darüber zu tratschen. Sie fingen an über Whatsapp Gruppen sich über mich lustig zu machen, behaupteten sogar,dass ich mit ihm schlafen würde. Aus irgendeinem Grund machte mich das so fertig (da sogar meine beste Freundin so redete), dass ich anfing, mich zu ritzen. Unter anderem ritzte ich mir den Namen meines Lehrers ins Bein - vielleicht aus Protest oder aus Trotz. Ich weiß es nicht. Es ging weiter mit Worten wie "Fat". Ich vertraute mich einem Lehrer an, doch dieser brach mein Vertrauen. Eines Morgens weckte mich mein Vater ganz energisch. Er sagte, wir müssen SOFORT in die Schule fahren. Also zog ich mich an, er wollte mir nicht sagen warum. Als wir in der Schule ankamen, warteten dort schon meine Mutter, mein Direktor und der stellvertretende Direktor. Sie zerrten mich ins Büro des Schulleiters. Sie konfrontierten mich mit der These :"Ich hätte mich geritzt" und zwangen mich, vor meinen Eltern zu gestehen, was ich tat. Ich musste mit den Tränen kämpfen und fing bitterlich an zu weinen. Sie sagten, ich solle mit dem Lateinlehrer sprechen, ihm beichten, was ich tat. Warum ich es tat. Wo ich es tat. Als wir dann wieder Zuhause ankamen, zwang meine Mutter mich, ihr mein Bein zu zeigen. Sie begutachtete das geritzte. Mit diesem Vorfall lernte ich, dass jedes Zeigen von Gefühlen peinlich ist. Denn sobald ich meine Emotionen preisgab, wurde mir gezeigt "Emotionen bedeuten Scham". Doch das war leider noch lange nicht alles. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass das gerade erst der Anfang dieser tragischen Geschichte sein würde