Im lichten Forst blüht eine wilde Rose,
ihr Dornenkleid schützt sie vor Ungemach.
Wenn in Gedanken ich sie zärtlich kose,
sieht sie, so hoff ich, mir das klaglos nach.
Ihr Wortsinn hat mein Dichterherz erwärmet,
ihr Reimen kokettiert mit meinem Geist.
Mein träumend Aug von ihrer Schönheit schwärmet,
ihr Blütenduft den Weg mir zur ihr weist.
Und hab ich sie im lichten Forst gefunden,
dann bieg ich ihre Ranken sacht zur Seit,
leg mich zu Füssen ihr für lange Stunden
und mache mich fürs Rosenspiel bereit.
Ist sie nun Mensch, ist sie nur eine Blume ?
Die Phantasie darf grenzenlos erblühn.
Der Flora und der Poesie zum Ruhme
darf auch ein wildes Rosenkind entstehn !