Hallo, Matze,
wenn du erlaubst, möchte ich dir zuerst einen Hinweis geben, was die Apostrophe betrifft. Ich erwähne das, weil es hier um etwas geht, das tatsächlich mit der Funktionsweise des menschlichen Gehirns und unserer 'Konditionierung', sobald wir Lesen und Schreiben lernen. Ab da ist unser Gehirn darauf 'trainiert', nicht nur Buchstaben zu erkennen und aus Buchstabenabfolgen in Wörtern einen bestimmten Sinn zu erkennen, sondern auch darauf, auf Satzzeichen anders zu reagieren, als auf Buchstaben. Satzzeichen in Texten setzen 'Zäsuren', d. h. wir machen unwillkürlich unterschiedlich 'lange' Pausen. Unser Gehirn identifiziert Apostrophe als Satzzeichen, da Strich und kein Buchstabe. Also geht es mir hier nicht nur um optische Ästhetik, sondern vor allem um den
Lesefluss.
Wir bleiben, ganz automatisch, an einem Apostroph beim Lesen 'hängen'.
Es gibt eine relativ gute 'Faustregel', wann ein Apostroph gesetzt werden sollte und wann keiner erforderlich ist. Generell gilt: Apostroph ja, wenn das Wort dadurch 'missverständlich' werden kann. Beispiele:
ew'ger
's ist Zeit
einz'ger
und Goethe: Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll
(Beim Wort "rauscht" geht es um die Zeitform des Wortes.)
Apostrophe sind nicht erforderlich, wenn es z. B. um Wörter geht, die sich im allgemeinen Sprachgebrauch so eingebürgert haben:
Lass das!
Das hoff ich doch.
Ich hör dir zu.
Ausnahme - das Wörtchen "es":
Sag's mir
Gib's her
Wusst ich's doch!
Du kannst also jeden Apostroph getrost weglassen, alles richtig 'ohne'. Sieht optisch besser aus und erleichtert den Lesefluss. :classic_smile:
Jetzt aber, nach dem Vorgeplänkel :biggrin: , zum Inhalt.
Vor ein paar Jahren schrieb ich, in einem anderen Forum, ein Gedicht, das den Titel "Für Gaia" trug und an Mutter Erde gerichtet war. Zwar mit ganz anderem 'Hintergrund', aber trotzdem weckte dein Text in mir Erinnerungen daran.
Ja. Wir alle kehren in ihren Schoß zurück, nach unserer Lebensreise durch den Kreis, der endet, wo er begann - und beginnt, wo er endet. Weil er keines hat.
Interessant das Bild der Wölfe - eine Metapher für deren Fehlen, so deute ich das. Und als Andeutung auf ein Jenseits, in dem die Natur intakt ist.
Einen ganz kleinen Hinweis noch am Schluss:
In Mutter Erde hoff' ich nun
auf Laub gebettet...weich und warm
ein müdes Leben auszuruh'n
Dort, wo alles einst begann
Was hältst du davon:
Auf Mutter Erde hoff ich nun
in Laub gebettet...weich und warm
mein müdes Leben auszuruhn
Dort, wo alles einst begann
Warum ich hier gerne "In" und "auf" ausgetauscht sehen würde? Weil sich dadurch die 'Sinnhaftigkeit' verbessert.
In der Erde auf Laub gebettet zu sein, ist sehr abstrakt. Denn Laub liegt ja
auf der Erde.
Ist aber, auf jeden Fall, nur ein ganz unverbindlicher Vorschlag!
Dort, wo alles einst begann
In ihrem Schoß von Anfang an
Das hier spricht mich am meisten an und schön, dass das Beste - am Schluss kommt. :classic_happy:
Gerne gelesen!
LG,
Anonyma