Hallo gummibaum,
ich freue mich, dass du vorbeischaust und ein sehr großes Bad nimmst.
Hallo Ferdi,
du hast natürlich recht damit, dass die Amsel ein Klassiker ist. Das ist sie nicht ohne Grund. Lange überlegt habe ich bei der Wahl des Vogels nicht. Sie stand mir einfach am deutlichsten vor Augen und sie enthält einige Assoziationen, die andere Vögel bei mir nicht auslösen. Die Amsel mit ihrem morgendlichen und abendlichen Gesang oder "Blackbird" bei den Beatles und vieles mehr. Das sind ein paar meiner Gedanken in den Text und: Es ist einfach immer wieder spannend, was Text und Leser/ Schreiber miteinander ausmachen.
Jetzt da ich weiter darüber nachdenke, wäre bei einem anderen Vogel etwas ganz anderes heraus gekommen. Ein zierliches Goldhähnchen löst andere Bilder und Gedankengänge aus. Da bekäme der Aspekt der Größe für mich u.a. eine Relevanz.
Eine Meise?
Da fällt mir eine scherzhaftes "Mini" von mir ein:
Kleine Meise
zeig dem Sommer einen Vogel.
Was die Personifikation betrifft, kann ich mir gut vorstellen, dass diese bei "Puristen" kein akzeptables Stil-Mittel sein kann und das hat auch wirklich etwas für sich. Auf Wikipedia, du sprichst ja den Hexameter an, findet sich dazu ein Zitat von Ulrich Hötzer, was mir sehr passend erscheint:
„Der Hexameter stellt dem Hörer Welt gegenüber als reine, ungemischte und ungebrochene Gegenwart.“
(UlrichHötzer: Mörikes heimliche Modernität. Herausgegeben von Eva Bannmüller, Niemeyer, Tübingen, 1998, S. 75 / S. 76)
Um korrekt zitieren zu können, habe ich die dortige Quellenangabe übernommen, ohne sie zu orüfen.
Dennoch macht das auf meinem Haikubaum "nur" einen möglichen Ast aus. Zugegeben schon einen sehr besonderer, denn so zu schreiben ist nicht nur eine hohe Kunst, sondern auch ein ein besonderer Lesegenuss.
Die metrische Ebene, das ist mir auch schon aufgefallen, lasse ich meistens bei den Haikus ganz unbeacht.
Vielen Dank, für euren Besuch, die Erweiterung und Schärfung des Blickfeldes und die Gelegenheit des Austausches!
LG,
Mi