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Mutterliebe

Sie trägt ein Leben unterm Herz
Liegt wie ein Stein auf ihrer Seele
Ist nicht von Liebe, wohl von Schmerz
Und legt sich quer in Mutters Höhle
 
Nimmt ihre Luft, saugt auf ihr Blut
Und wartet auf den Sonnenschein
Emfängt am Nabel Mutters Wut
Trinkt gierig ihren Tränenwein
 
Und lebt noch von lebend'ger Quelle
Sollt besser nicht geboren werden
Doch rührt's sich stetig von der Stelle
Und will hinaus zu Mutters Erden
 
Es zwängt sich durch des Schoßes Siegel
Die kleinen Augen voller Hohn
Sind auch nicht alle Tränen übel
So sind es die der Mutter schon
 
Sie trägt die Unschuld nun im Arm
Erliegt dem Spott aus kleinem Munde
Legt ab ihr Liebstes, nackt und warm
Nimmt kalten Stahl zu jener Stunde
 
Auf Mutters Erden steht ein Stein
Davor das Kind, das keiner will
Verhöhnt von schönstem Sonnenschein
Das Herz schreit laut, der Mund bleibt still
 
Es hält den Stahl, vom Blut noch warm
Wo alle Tage dunkel sind
Das Kind legt sich in Mutters Arm
Ein letztes Schlaflied singt der Wind
 
Hi 1hit1der
Mir fehlen einfach die Worte, um auszudrücken, was Du damit bewirkst
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:roll:
Lg die rastlose
 
naja perfekt ... 😳 also ich weiss net...
 
auf einen fehler wurd ich freundlicher weise schon aufmerksam gemacht.
--->s1 v1&2 : was liegt da nun wie ein stein auf der seele... das leben oda das herz?^^
aba wie eindeutiger machen?
 
nochmal vielen dank. freut mich wenns gefällt.
 
LG jörn
 
Oha, das ist wirklich richtig gut, Brüderchen! hock:
 
Ich würd' allerdings nicht an dem Part ändern, da die Mehrdeutigkeit schon durch die Verse 3 und 4 aufgehoben wird. Dass sich die Verse um das Herz drehen macht meines Erachtens keinen Sinn, was noch durch Strophe 2 verstärkt wird, die sich ja auch das gleiche Subjekt bezieht wie S1 v2-4.
 
Lg
Da Bro^^
 
Finde es auch superschön,
nur die Probleme sind doch stets bedeutend.
 
Geht es hier um den Konflikt den die Mutter
hat, wenn sie selbst nicht lebt, während sie
in die Augen des Kinds guckt?
 
Ich frage weil ich gerade müde bin und
es nicht durchschaue.
 
Eine tatsächliche Deutung anzusetzen finde ich auch sehr schwer. Besonders die letzte Zeile macht mir da zu schaffen mit dem "Es hält den Stahl...", denn es klingt fast so, als hätte das Kind die Mutter getötet und nicht anders herum, wie ich es zunächst gelesen hab'.
 
Schwierig, schwierig, aber dafür umso interessanter!
 
lg
David :wink:
 
Also jetzt denke ich, es ist so,
die Mutter ist schwanger, schon während der
Schwangerschaft kann sie mit diesem Gefühl
nichts anfangen, sie lebt in Unmut, bis das Kind
dann geboren wird.
 
Sie nimmt das Kind in den Arm, das Kind sieht
die Mutter an, und nun spürt die Mutter den Schmerz
den ihr einst ihre Mutter antat, die Mutter starb damals
schon als Säugling und der lebendige Blick ihres
Kindes ist für sie nun Hohn, weil die Erkenntnis den
alten Schmerz zurückholt.
 
Die Mutter spürt den tiefen Schmerz der wie meterdicker
Beton auf ihrer Fürsorge lastet, sie will schreien, doch
ihr Mund ist starr, wie all ihr Leben lang schon gewesen.
 
Nun, da der "Säugling" dem anderen Säugling mit
derselben Weise begegnete, wie einst ihm seine Mutter,
da nimmt sich das Neugeborene dieselbe Kälte, die
zuvor noch Liebe war und dafür darf es nun in die Arme
seiner Mutter.
 
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