Hallo Hayk,
Wenn ein Autor einen Satz mit einer ganzen Seite erklären kann, erhärtet sich in der Tat der Verdacht, dass sein Spruch zusammenfassend am Ende einer (längeren) Gedankenkette steht. Willkommen in der Welt der Aphorismen.
Wenn Wertvolles in einem Safe aufbewahrt wird, dann geschieht dies nicht mit dem Selbstzweck-Ziel des ewigen Verwahrens, sondern in der Absicht die gezielte Ausschüttung zum gewählten Zeitpunkt des am sicheren Ort Verwahrten garantieren zu können.
Eine Mutter macht das mMn im übetragenen Sinne mit ihren großen Liebenssummen, indem sie diese ihren Kindern anvertraut, ohne ihnen dafür eine Hypothek in ihre Geburtsurkunde eintragen zu lassen. Sprich sie ist auf die so ihren Kindern vermittelte Fähigkeit zu Lieben angewiesen, um von all dem Gegebenen wieder etwas zurückbekommen.
Mein zu Pixel gebrachter Spruch will sich als Verneigung vor dieser selbstlosen, allein auf lebensbejahender Zuversicht beruhenden Fähigkeit der Mütter verstehen, die im Rahmen ihrer praktizierten Mutterliebe oft Unglaubliches leisten.
Kann natürlich sein, dass hiermit immer noch nicht genug Klarheit geschafft wurde. Aber ich selbst habe auch oft Schwierigkeiten sogar manche unserer geläufigsten Sprüche und Redewendungen richtig zu verstehen. So denke ich mir zum Beispiel bei der Redewendung "Wer zahlt schafft an" immer, dass es doch meist so ist, dass sich jemand der "anschaffen geht" dafür bezahlen lässt. Das lässt mich dann irgendwie perplex, aber zum Glück habe ich mittlerweile gelernt meine Begriffstutzigkeit mit dem eleganteren Wort "Denkweise" zu umschreiben.
Dem Urheber dieses Spruches geht es eben wie so vielen von uns: Auch wer gut schreibt, kann mitunter schlecht verstanden werden.
Liebe Grüße
Rudolf
Hallo Sternenherz,
vielen Dank für's Lesen und vor allem auch für's Gedanken machen.
Freue mich auch über das "Funktionieren" des Bildes, wenngleich sich darin auch ein klein wenig ein fehlendes Selbserschließen des Satzes ausdrückt. Entgegen der eventuellen allgemeinen Vorstellung, ist ein Tresor aber auch nur eine Transitstation für als wertvoll Erachtetes. Als solche wollte diese in meinem Bild zumindest gesehen werden.
Mit dem Schreiben ist es halt so eine Sache, weil man damit eine individuelle Sichtweise ausdrückt, die perspektivenbedingt nicht unbedingt von anderen geteilt wird. Aber als Literaturschaffende, in welcher Form auch immer, müssen wir mit der Einsicht leben, weder Weisheit noch Wahrheit gepachtet zu haben und mit dem daraus resultierenden Risiko, nicht immer gleich so verstanden zu werden wie wir uns das gewünscht hätten. Darüber hinauss lässt sich selbst noch das Poetenpech zum Schreiben verwenden. Es gibt Kunstformen die weniger Raum für Kreativtäts-Recycling bieten - da können wir uns hier viel einfacher trösten.
Liebe Grüße
Rudolf
Hallo Sali,
Als Tochter, also als Kind einer Mutter haben mich deine Zeilen sofort "ergriffen"
denn in meinem Herzen wird immer die Liebe meiner Mutter spürbar sein, sicher aufbewahrt wie in einem Safe, in einem Safe weil es ein Schatz ist, ein Reichtum, der nicht gemindert wird , der nicht mehr wird, der an einem Ort so sicher geborgen ist dass er nicht verloren gehen kann.
Und es drückt für mich auch aus:
Der größte Schatz meiner Mutter wurde mir zur Verwahrung gegeben nicht um ihn zu hüten wie ein Drache sondern um ihn zu teilen und ja auch meiner Mutter wieder davon zu geben, wenn aus ihrem SChatz in mir mein eigener entstanden ist.
so und nicht anders war das eigentlich auch gemeint, weshalb ich wirklich froh bin, dass das auch hie und da so rüberkommt.
Aus diesem Grund habe ich mich über deinen Kommentar ganz besonders gefreut.
Liebe und dankende Grüße
Rudolf