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Nur Kommentar Nachtschatten

Der/die Autor/in wünscht sich Rückmeldungen zum Inhalt des Textes und möchte keine Textkritik.
  • Carolus
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          Nachtschatten

wachsen in den Gewölben vieler Seelen
wie giftige Pflanzen, blühen auf, wenn
Dunkel über Land und Flur und
letzte Fensterlichter ruhen.

 
Ihr Verlangen, Schatten
seelischer Nächte zu mehren,
Abwehrkräfte des Lichts zu schwächen,
zersetzen, zerstören,

 
bis sie die Oberhand gewonnen,
das Opfer der Heilung beraubt
und untauglich für eigenes Leben
und fest im Würgegriff seiner Ängste.

 
Repräsentanten schöner Träume
sind sie nicht, eher Traumata-Tänzer.
In beeindruckender Chorographie
visualisieren sie Urgründe menschlicher Leiden.

 
Vorwürfe lassen sie kalt.
Was Menschen auf den Weg gebracht,
schafft ihnen kein Leid. Als Nachtschattengewächse
verstehen sie sich nur als Begleiter dieser Zeit.

 
Wie ihnen wehren?
Wie Schreckenbilder auflösen, zerstören?
Wie Ängste zu Heilungsenergie umkehren?
Undenkbar? Noch immer setzt Wandeln
eigenes Handeln voraus. Oder?

 
 
Hallo @Carolus
 
mit Nachtschatten spielt man nicht. Sie sind in ihrer Wirkung Naturgewalten gleich die sich zügellos in der Seele austoben und den Geist wie eine Katze die Maus hin und her werfen. Wer sich einen Tee aus einer Engelstrompete macht, lässt sich freiwillig von diesen Mächten vergewaltigen. 
So sehr sie manchen auch locken, und da gehöre ich auch dazu, so besser erfreut man sich lieber aus der Distanz an ihrer Schönheit. An ihrem Aussehen, an ihrem Duft, und an der einen oder anderem harmlosen Frucht die sie einem Schenken, wie Tomaten oder Alraunenfrüchte. 
 
Dein Vergleich der Nachtschatten unserer Seele mit den überwältigenden und seelisch zerrüttenden Kräften der Nachtschattengewächse finde ich interessant. Weiter beschreibst du eine Psychose die daraus erfolgt, die Negativspirale im eigenen Seelenkäfig. 
Das visualisieren menschlicher Leiden kann man mit den Halluzinationen und schrecklichen Visionen die die Nachtschattengewächse auslösen gleichsetzen. 
 
Alles in allem ein anregender Text der zum sinnieren anregt, tiefer zu blicken, mit interessanten Metaphern. 
 
LG JC
 

 
Guten Abend, Joshua,
 
auf dem Weg vom Garten zur Wiese wachsen in diesem Sommer zwölf schöne Nachtkerzen: sie sind kurz vor der Blüte, obgleich dort bisher keine wuchsen. Ich nehme an, sie erlauben sich in der Nacht zu leuchten, wenn schon die Rosen am Tag ihren Duft verbreiten dürfen. 
So jedenfalls bin ich auf das Thema "Nachtschatten" gestoßen und auf die Zuordnung als "Nachtschattengewächse"
Bei "Nachtschatten" dachte ich die üblen Träume vieler Menschen dieser Zeit, veranlasst und verstärkt durch die Leiden der Corona-Zeit, durch personelle Unsicherheit, durch Teuerung, wirtschaftliche Krisen und ökologische Bedrohungen, durch Kriegsgefahr, atomare Bedrohung und und und... Derartiges untergräbt seelische Standfestigkeit und bestimmt häufig die Inhalte schrecklicher Träume. Dies sind die unbeeinflussbaren "Nachtschatten"; sie bewirken als    giftige "Nachtschattengewächse"  Ähnliches (wie z.B. der Schwarze Nachtschatten oder die Gelbe Trompete u. a.), indem sie eine Persönlichkeit zersetzen und seelisch zum Wrack machen.
Natürlich darf nicht vergessen werden, wie Du zutreffend bemerkst, es gibt auch menschenfreundliche Arten.
 
Ich habe mich über Deine überlegte und anregende Stellungnahme sehr gefreut und danke Dir herzlich.
 
Mit liebem Gruß
Carolus
 
  • Carolus
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