Was kann ich, fragt ein Mann von achtzig Jahren,
vom Leben, von der Zukunft noch erhoffen.
Wie schaffe ich sie lange zu bewahren,
die vielbesungne Manneskraft? Betroffen
beschaut er sich im Spiegel, sieht die Falten,
erkennt: Jawohl! Ich zähle zu den Alten.
Zu den Alten zähle ich, und meine Lebenszeit
ist arg begrenzt, das Ende naht mit großen Schritten;
zum Abgang bin ich allerdings noch nicht bereit,
doch Bruder Hein wird nicht noch dreimal bitten,
dann heißts: „Adieu, du Kirschbaumblütenflor im Garten!“
Die Blüten und Knospen wispern und flüstern mit zarten,
kaum hörbaren Worten ein Bienvenue und Hermes senkt
die Fackel, löscht die Flamme, greift nach meiner Hand und lenkt
den Stolperschritt den Pfad bergan in lichte Höhn.
Wir kommen bald zum Sitz der Musen, dem Parnass,
dort sitzen Goethe, Schiller, Heine um ein Fass
voll süßen Weins und rufen: Komm, sauf mit! Ach, ist das schön!