Etwas ist anders heut Nacht! Ich merke es – spürt ihr‘s genauso? –
in der bebenden Brust stark wie das Pochen im Herz!
Neujahr, sag es mir, bringst du uns endlich Genugtuung fürs
ewige Suchen nach Glück, welches ungreifbar erscheint?
Nicht will ich warten auf morgen – nein, nicht mal mehr bange Minuten
gehen durch Raum wie Zeit, ohne dass du mich erfüllst
und mich beschenkst mit dem einen Gefühl, das es gilt zu erstreben:
Trennung brichst du entzwei, während die Zweisamkeit blüht.
Erst jedoch, wenn ich frei bin von Lastern früherer Tage,
nimm mich und lass mich empor steigen zum Himmel des Glücks!
Ruhe ich dann bei den Sternen, die goldene Lieder mir singen
unterm Schleier der Nacht, künde ich dir meinen Wunsch:
Traue Verliebte und strafe Verbrecher mit deinem Schicksal,
sorge für Mutter und Kind, welche – des Vaters beraubt –
Christus um Hilfe bitten in schwierigen Zeiten, den Heiland;
heile, o Neujahr, selbst Seelen in jedwedem Land!