Moin Claudi,
vielen Dank dass du dir abermals die Zeit genommen hast und mir einen Kommentar dagelassen hast 🙂
Freut mich, dass dieser Text dir auch gefallen kann!
über dieses Schöne mache ich mir schon die ganze Zeit Gedanken und komme immer wieder her, um meine Eindrücke zu vertiefen. Inhaltlich stand ich beim ersten Lesen, besonders auch bezüglich des Titels, ziemlich auf dem Schlauch, bis ich dann in der letzen Strophe auf den "Libellenreigen" stieß. Das war das Aha-Erlebnis!
Der Titel, ach, Gott, ja.
Ich hatte überlegt, ob das überhaupt will, weil es schon sehr nüchtern klingt.
Aber am Ende passt auch diese wissenschaftliche Präzision eigentlich ganz gut.
Es geht also um Libellenlarven, die sich in unterschiedlichen Entwicklungsstadien befinden (größere und kleinere) dargestellt durch die unterschiedlichen Verslängen mit beigefügter Silbengrafik (hübsch!). Allein diese Idee finde ich schon großartig! Und wie praktisch, dass es nun gar nichts mehr zu Ixen gibt. 😁
Na, man tut doch alles, um der geneigten Leserschaft entgegen zu kommen 😉
Ja, die bunte Silbenaufschlüsselung steht tatsächlich auch nochmal im direkten Bezug zum Titel!
Ich mag deine Libellen-Interpretation, und ja:
Insgesamt ging es um das Vergehen von Zeit, das Weiterentwickeln, und das Nichterwartenkönnen.
Hier also ein recht ähnlicher, aber doch ganz anderer Ansatz als bei meinem "Frühlingsei"^^
Thematisch passt das auf jeden Fall zueinander, Libellen schlüpfen zum Sommerbeginn, weshalb ich ich sie hier auch als jahreszeitenrepräsentierendes Tier ausgewählt habe.
Als Lebensraum stelle ich mir hier einen Teich vor. Auch sehr eindrücklich dargestellt hast du die Abgrenzung zwischen der nur blass zu erahnenden Welt über Wasser (summSumm) und der direkt wahrnehmbaren Welt unter Wasser.
Interessanter Gedankengang, gerade auch weil die Spiegelung immer wieder Thema ist.
War so nicht mein hauptsächliche Intention, aber ich geh da gern mit^^
Das LI scheint selbst eine Larve zu sein. Möglich wären auch verteilte Sprechrollen, wobei die jeweils sprechende durch ihre Länge gekennzeichnet ist. Mir persönlich gefiele hier gut die Quelle des kollektiven Wissens, aus der sie schöpfen. Auf jeden Fall erschließt sich mir jetzt die Zeitangabe aus dem Titel. Der Zeitpunkt, in ein neues Leben als flugfähige Libelle zu treten, rückt mit jeder Strophe näher.
In meiner Vorstellung war das LI keine Libelle, eher ein stiller Beobachter.
Es spricht aber an sich auch nichts dagegen, dem LI auch Libellenstatus zu geben 😄
Ein Entwicklungsstadium macht das LI so oder so durch, unter anderem auch durch den Titel und den Countdown ausgedrückt, wobei das nur eine Ebene des Titels war. 🙂
Das Fenster deute ich als die Wasseroberfläche. Ist die Fensterbank der Grenzbereich zwischen den beiden Welten? Die Bühne befindet sich offenbar unter Wasser, da die Glieder des LD noch ruhen. Hier könnte auch ein Beobachter vom Teichrand ins Wasser schauen. Die Perspektive lässt sich für mich nicht eindeutig bestimmen, oder ich interpretiere die Fensterbank falsch.
Spannend!
Ja, so einen Schwellenbereich wollte ich hier haben, einen Übergangspunkt, der wird ja auch in der letzten Strophe noch wichtig.
Für mich war es hier bildlich ganz schlicht und konkret aber ebendiese Fensterbank, die Innen und Außen trennt.
Für das Lyrische Ich ist so nur eine ebensolche, für die Libelle aber eben Ort der Bewunderung, eine Bühne, auf der sie sich dem Lyrischen Ich präsentiert.
Hier wird es für mich leicht mystisch. Ich kann viel mit dem Inhalt anfangen, glaube aber, dass zu viel rationales Aufdröseln dem schönen Text keinen Gefallen täte.
Dann lasse ich das gern auch erstmal unkommentiert 🙂
Abschließend denke ich, dass der Text aus (mindestens) zwei Perspektiven lesbar ist und dass du die Deutung vermutlich bewusst offen gelassen hast.
Na, ich hoffe^^
Ja, sicher kann man hier gut eine Libellenschau herauslesen, aber den ein oder anderen Gedanken mehr hatte ich noch.
Aufs Handwerk bin ich jetzt nicht sonderlich eingegangen und lasse es mal bei "hervorragend". Die ganze Idee ist so originell und ansprechend umgesetzt, dass ich mein viel zu oberflächlich gegebenes Like von "schön" zu WOW korrigiere.
Das freut mich sehr.
Ich hatte nach Abschluss etwas mit diesem Text gehadert, weil er mir mit den verschiedenen Details, dem Gesumme, der Silbenaufschlüsselung und auch dem "verkopften" Titel fast zu voll rüberkam.
Aber es ist dann ja auch immer noch eine ganz andere Sache, was sich dann am Ende auch wirklich überträgt!
Von daher nehme ich dein Lob gern an und danke für deine Zeit 🙂
LG Chris