Natürlich sehe ich das als Freundschaftsdienst an. Genauso wie Dein Kommentar ein Gefälligkeitskommentar in meinen Augen ist. Was soll es denn auch anderes sein? Die Missachtung sprachlicher Regeln hat für mich eben nichts mit besonderer Kunstfertigkeit zu tun. Welche grandiose Gabe oder Idee steckt denn dahinter, Zeichenregeln nicht zu beachten? Oh ich vergaß, das Weglassen von Kommata bei Relativsätzen sprengt Grenzen und sorgt für einen besseren Lesefluss und alles treibt nur so dahin. So ein Blödsinn. Wo ist der geniale Moment im Weglassen von Satzzeichen? Das kann jeder! Ich könnte sofort sämtliche Gedichte von Satzzeichen und ordentlicher Rechtschreibung befreien und hätte diese sofort um ein weiteres Stilmittel ergänzt. Das, meine Freunde wäre aber mitnichten das Ergebnis besonderer lyrischer Schöpferkraft. Eher degradierte ich die Gedichte auf das Niveau von SMS-Nachrichten oder Chat-Sprache. Kennt ihr die Verarsche von Hape Kerkeling? "Das Lamm auf der grünen Wiese! Hurz!" Echt genial wie er in diesem Film die so genannten Kunstkritiker mal so richtig auf den Arm nimmt. Oder die Verarsche, als man Affen im Zoo Sinnloses kritzeln ließ und die Kunstkritiker sonst irgendetwas hineininterpretierten. Nein, meine Freunde! Hier geht es um Kunst. Und Kunst hat etwas mit besonderen Fähigkeiten zu tun. Vielleicht sogar einer Gabe, die andere nicht haben. Das Weglassen von Satzzeichen und die Missachtung von Groß- und Kleinschreibung ist auf keinen Fall eine besondere Gabe und auch kein besonderes Stilmittel. Es ist schlicht und ergreifend falsches Deutsch nicht mehr und nicht weniger. Und diese Liebdienerei hier stößt mir übelst auf.
Nachtrag:
Und der Verdacht der Liebdienerei wird durch den Umstand verstärkt, dass sich kein User für diesen Text interessierte, bis ich ihn auseinandergenommen habe. Aber auf einmal waren sie alle da. Komisch. Aber mal im Ernst. Lest Euch den Text durch. Lest ihn laut! Wenn ihr dann noch von Lesefluss, schöner Sprache usw sprecht, dann ist ... Dieser Text ist sprachlich überhaupt nicht austariert. Da ist nichts, was einen durch die Reihen trägt. Die Bilder erinnern, wie ich bereits sagte, an eine Rosamunde Pilcher Verfilmung. ...