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Feedback jeder Art Ohne mich

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  • Yeti
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Yeti

Autor
 
 
Ohne mich
 
 
Ihr tut mir leid, ihr die ihr bleiben müsst,
mein Rücken hört für immer auf zu schmerzen.
Ich kann jetzt, ohne Folgen, über alles scherzen
und werde musenseits von Angesicht zu Angesicht geküsst.
 
Ihr habt jetzt ein Paar Schultern weniger für Kreuze
und müsst nun ohne meine Hände weitergraben.
Ich aber werde alles seh`n und nichts mehr haben -
ihr habt mein Lächeln noch, per Sonnenstrahl von Beteigeuze.
 
 
Lieber Yeti,
So soll es sein! und nicht anders wäre es zu wünschen! 
 
Hier bist du auf jeden Fall musenseits trotz wehen Rückens geküsst worden und das sehr inniglich.
 
das ist der schönste Grabsteintext den ich je gelesen habe, darf ich ihn in meine Sammlung "auf meinem Grabstein" meißeln?
LGS.
 
 
 
Liebe Sali
So viel Lob...
Ich danke errötend für die Komplimente und würde es als Ehre empfinden in Deine Grabsteininschriftensammlung aufgenommen zu werden!
Liebe Grüße,
Yeti
 
 
Liebe Ilona, lieber Carlos
Auch Euch herzlichen Dank fürs Lesen und für Euer Lob
vom noch ganz gerührten Yeti
 
Moin Fietje
 
Mein Beteigeuze(Beteigeuze 5) in der Nähe von Beteigeuze ist der Heimatplanet Ford Prefects. Ford Prefect ist eine Hauptfigur aus der fünfbändigen Romantrilogie 'Per Anhalter durch die Galaxis' von Douglas Adams.
Eine unbedingt lesenswerte Abenteuerreise des Erdenbürgers Arthur Dent, dessen Heimatplanet(die Erde) pulverisiert wurde um einer Hyperraumumgehungsstraße Platz zu machen, und Ford Prefects, der sich zur Recherche für den Reiseführer 'Per Anhalter durch die Galaxis' auf der Erde befand.
Das sicherlich komischste und phantastisch phantasievollste was je im Science Fiction Kosmos geschrieben wurde.
 
Der von Dir beschriebene 'Ankündiger' oder auch 'die Hand der Riesin' dürfte hier für D. Adams als Inspiration gedient haben.
Auch Deine Mal-Inspiration - galaktisch mysteriös!?
 
Liebe Grüße,
Yeti
 
P.S.:
Auf Beteigeuze 5 ist es gelungen, Gefühle und ihre mimischen Entsprechungen(wie Lächeln) auf Lichtwellen aufzumodulieren und sie so über jede Entfernung zu transportieren.
 
Hallo Yeti,
 
42. Auf jeden Fall ist die Antwort 42! Auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest!
 
Ich aber werde alles seh`n und nichts mehr haben -


mein Lächeln habt ihr noch, per Sonnenstrahl von Beteigeuze.
 
Eine kleine Anmerkung hätte ich dazu. Metrisch liegt das 'Ich' in einer Senkung, genau so wie das 'mein' und auch das 'ihr'. Aber was die Bedeutungen, die Aussage der Verse anbetrifft, da möchte ich auf 'Ich' und den Gegenpart 'ihr' tatsächlich eine Betonung legen - für mich 'überwiegt' das Gewicht der Aussage das Silbengewicht. Nein, das ist keine Kritik und auch keine Aufforderung zum Ändern. Daran ist nichts falsch. Nur eine Anmerkung, was mein persönliches Empfinden anbetrifft. 
 
Unabhängig davon gefallen mir diese beiden Verse tatsächlich am besten. 
 
Nichts mehr haben - Frei sein vom Gewicht der Dinge und frei von all dem anderen Ballast, von all den Belastungen, die wir mit uns herumschleppen. 
 
Ich schließe mich den vorherigen Kommentaren an - es ist eine sehr schöne Vorstellung, so im Frieden mit sich und der Welt Abschied nehmen zu können. Und ich glaube, das wünschen wir uns doch alle. 
 
LG,
 
Anonyma
 
 
Hi Yeti 
einfach wunderbar! 
So möchte man gehen, mit einem Lächeln im Gesicht und der Freiheit vor Augen. Wirklich klasse. 
 
LG Alex 
 
Hallo Anonyma
 
Lieben Dank für DeineAnmerkungen, die immer wilkommen sind.
Ganz leuchtet mir die metrische Senkung des Ichs noch nicht ein.
Wenn ich die Zeile vorlese, liegt die Betonung auf dem Ich, das etwas länger gezogen ausgesprochen werden sollte.
 
Bei diesen Selbstversuchen und versuchend Deine Anregungen umzusetzen ist mir aufgefallen, daß es mit einer Umstellung im letzten Vers noch etwas runder klänge:
 
Ich aber werde alles seh`n und nichts mehr haben -
Ihr habt mein Lächeln noch, per Sonnenstrahl von Beteigeuze.
 
Vielleicht magst Du mir ja Deinen Eindruck mitteilen.
 
Liebe Grüße,
Yeti
 
 
 
Hallo Alex
 
Vielen lieben Dank für Dein Lob, und schön zu wissen, daß es Dir mein kleiner 'Abgesang' gefallen hat.
 
Liebe Grüße,
Yeti
 
Hallo Yeti,
 
ah, jetzt verstehe ich. Ich glaube, ich sollte das metrisch mal 'aufschlüsseln'.
 
Ich aber werde alles seh`n und nichts mehr haben -


Ihr habt mein Lächeln noch, per Sonnenstrahl von Beteigeuze.
 
Warum liegt das 'Ich' in einer Senkung? Ich stelle jetzt mal das Metrum dar, das Betonungsmuster:
 
Ihr tut mir leid, ihr die ihr bleiben müsst,


mein Rücken hört für immer auf zu schmerzen.


Ich kann jetzt, ohne Folgen, über alles scherzen


und werde musenseits von Angesicht zu Angesicht geküsst.


 


Ihr habt jetzt ein Paar Schultern weniger für Kreuze


und müsst nun ohne meine Hände weitergraben.


Ich aber werde alles seh`n und nichts mehr haben -


ihr habt mein cheln noch, per Sonnenstrahl von Beteigeuze.
 
Der Rhythmus funktioniert für mich, auch wenn die Zahl der Hebungen unterschiedlich ist. Alle Verse sind durchgehend iambisch, deshalb klappt das gut und auch, weil du tatsächlich, bis auf eine einzige Ausnahme, im Metrum bleibst. 
 
Vers 1 + 2 = iambisch, 5 Hebungen
Vers 3 = iambisch, 6 Hebungen
Vers 4 = iambisch, 8 Hebungen
Vers 5 = iambisch, 6 Hebungen
Vers 6 = iambisch, 6 Hebungen
Vers 7 = iambisch, 6 Hebungen
Vers 8 = iambisch, 7 Hebungen
 
Die einzige Ausnahme in Sachen Betonung ist das Wort 'Beteigeuze'. Es fällt mir aber leicht, das Wort 'typisch deutsch zu betonen', also auf die erste Silbe 'Be-' eine Betonung zu legen und dabei klingt es auch nicht falsch. Ursprünglich kommt es aus dem Arabischen und wird eigentlich korrekt Beteigeuze betont.
 
Das ist so ein kleiner 'Betonungstrick', der, wenn bewusst und ab und zu mal in einem Einzelfall angewendet, durchaus hilfreich sein kann. Worte aus anderen Sprachen widersprechen tatsächlich öfter mal unserem 'deutschen Sprachgefühl'. Das liegt an der Charakteristik unserer Sprache - Deutsch ist eine alternierende Sprache. Wir heben und senken unsere Stimme und dehnen nur Vokale. Es gibt auch Sprachen, in denen das anders ist, wie z. B. quantitierende Sprachen. Dort werden Silben gedehnt und verkürzt. Und vieles anders betont, als wir es gewohnt sind. 
 
Zum Beispiel der Begriff Hexameter. Ein antikes Versmaß, altgriechisch. Im Deutschen gibt es die 'Hexe' und den 'Meter'. Unser Sprachgefühl sagt uns also: Hexameter. Diese Betonung hört und fühlt sich richtig an. Ist aber falsch. Denn richtig betont wird es so: Hexameter. In unseren Ohren klingt also richtig falsch und falsch richtig. Ich lernte, dass ich bei Fremdwörtern und bei Wörtern aus anderen Sprachen vorsichtig sein muss und prüfe, wenn ich das Wort nicht bereits kenne und mir sicher bin, auf jeden Fall nach, um Betonungsfehler zu vermeiden.
 
So viel zum Metrum. Jetzt kommt die Prosodie ins Spiel. Das Metrum ist ein 'künstliches, vereinfachtes' Betonungsmuster, es gibt nur Hebung und Senkung. Das sieht bei der Prosodie ganz anders aus. Da geht es eben um das laute Sprechen. Variierende Tonhöhen (ergo mehr als nur zwei), Wortakzente, Sprechrhythmus, verschiedene Längen von Pausen etc. pp., kurz: Es geht um die 'Sprachmelodie'. 
Das ist verführerisch, denn damit kann man bei Gedichten eben 'betonungsbiegen', und zwar ordentlich. Man kann da alles so betonen, bis es passt. Nur - dein Gedicht ist metrisch. Wie bei einem Metronom: Tick-Tack. Wenn du also reimen möchtest, gebundene Formen (oft in Foren auch 'feste Formen' genannt) verwenden möchtest, dann braucht es das Metrum. Das Metrum ist so etwas, möchte ich sagen, wie ein 'Taktgeber'. Du hast ein durchgehend einheitliches Metrum in deinem Gedicht. Und dieses 'taktet' iambisch. Und in diesem liegt das 'Ich' in einer Senkung.
 
Prosodisch würde ich auch anders betonen, auf jeden Fall. Da sähe bei mir, als ein Beispiel mal einen einzelnen Vers, gerade den ersten, das Betonen so aus (obwohl sich die Prosodie schriftlich nur sehr schlecht darstellen lässt, denn es gibt da keine wirklich gute Möglichkeit, 'Zwischentöne' optisch darzustellen, ich versuche es mal mit Farben):
 
Ihr tut mir leid, ihr die ihr bleiben müsst,
 
Rot: Sehr stark betont
Orange: Stark betont
Grün: Etwas schwächer betont
Blau: Schwächer betont
Schwarz: Schwach betont
 
Metrisch betont wird dieser Vers auf zwei mögliche Arten:
 
Ihr tut mir leid, ihr die ihr bleiben müsst,


Ihr tut mir leid, ihr die ihr bleiben müsst
 
Da ich aber in Sachen Metrum mittlerweile viel Übung habe, war mir schon klar, das es hier iambisch zugeht und so hatte ich auch keine Probleme, es durchgehend so zu betonen - also die Möglichkeit 1 zu wählen. Ja, es gibt natürlich auch noch Silbengewichte, mehr oder weniger Bedeutung, die auf einem Wort oder einer Silbe liegt, Stammsilbenbetonungen usw. Aber das ist unmöglich hier alles ausführlich zu behandeln - sonst wird's kein Kommentar, sondern ein Buch. :classic_laugh:  Da braucht es Zeit, Lernen und Übung. Und es ist immer die eigene Entscheidung, ob man das 'auf sich nehmen möchte'. Also bei mir hat es jetzt fast 12 Jahre gedauert, um auf den 'Stand' zu kommen, auf dem ich jetzt bin. Man muss wirklich wissen, worauf man sich da einlässt und entscheiden, ob man das überhaupt möchte. Die 'Preisfrage' dabei: Ist es nur ein Hobby oder ist es viel mehr?
 
Bei diesen Selbstversuchen und versuchend Deine Anregungen umzusetzen ist mir aufgefallen, daß es mit einer Umstellung im letzten Vers noch etwas runder klänge:


 


Ich aber werde alles seh`n und nichts mehr haben -


Ihr habt mein Lächeln noch, per Sonnenstrahl von Beteigeuze.


 


Vielleicht magst Du mir ja Deinen Eindruck mitteilen.
 
Mein Eindruck: Es kommt darauf an, was du möchtest. Was dir gefällt, denn beides ist richtig. Ich möchte nur generell noch einen Hinweis in Sachen Versanfänge geben. Dein Gedicht ist mit 8 Versen und 2 Strophen recht kurz, da fällt das nicht so sehr ins Gewicht. Bei längeren Gedichten aber empfiehlt es sich, da etwas mehr zu variieren. Durch deine Umstellung hast du hier insgesamt 3 x 'Ihr' am Anfang eines Verses stehen. Mit 'Mein' am Anfang ist es 2 x 'Mein'. Auch hast du noch 2 x 'und' am Anfang stehen. Wie gesagt, bei einem kurzen Gedicht hat das keine großen Auswirkungen. Aber bei einem längeren Gedicht können durchgehend nur einsilbige Versanfänge leicht 'monoton' wirken und dem Gedicht auch eine Art 'Aufzählungscharakter' verleihen, ganz besonders, wenn sich Versanfänge auch noch mehrmals wiederholen. Immer mal wieder zwischendurch ein zwei- oder mehrsilbiges Wort am Beginn verhindert das.
 
LG,
 
Anonyma
 
 
Hallo Anonyma!
 
Lieben Dank für Deine Ausführungen. Alles sicher sehr fundiert und richtig. Aber nicht mein Weg.
Mein Umgang mit Sprache wird überwiegend von meinem (Bauch)Gefühl bestimmt und gelenkt.
Theoretisches zu Grammatik und auch Dichtkunst ist bei mir nur rudimentär vorhanden.
Das Dichten geschieht bei mir im Zusammenspiel von Gefühl, Rhythmus und Harmonien. Ich bezeichne es als eher musikalisch.
Besser vermag ich es in der Kürze nicht auszudrücken - ich denke, da sprechen meine Gedichte auch für sich...
 
Dir noch einen schönen Sonntag und liebe Grüße
vom Yeti
 
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