Liebe Loop,
ja, wenn der erste Vers deutlich päonisch ist, lassen sich auch die nachfolgenden Verse viel leichter im beabsichtigten Rhythmus lesen. Du nimmst dir wieder einige Freiheiten und dieses Mal kann ich den kleinen Abweichungen vom 3. Päon gut folgen. Ich versuche mal, die Sinneinheiten mit Kommas abzutrennen:
Die Verführung ist vergeblich und kein wohliges Versinken
◡◡—◡, ◡◡—◡, ◡◡—◡◡, ◡—◡
in Verzückung wird ihr blühen, wenn die Liebesverse hinken
◡◡—◡, ◡◡—◡, ◡◡—◡—◡, —◡
und kein schmutziges Geflüster kann erwecken sein Begehren,
◡◡—◡◡, ◡—◡, ◡◡—◡, ◡◡—◡
denn der Liebste wird sich wehren,
◡◡—◡, ◡◡—◡
so der Liebesakt kurz währen
◡◡—◡—, ——◡
und er wird sich nur verzehren
◡◡—◡, ◡◡—◡
nach der Stille in Ekstase -
◡◡—◡, ◡◡—◡
als versierter Versmaßhase.
◡◡—◡, ———◡
Die Liebesverse hinken genau an den richtigen Stellen und wecken meine Aufmerksamkeit, aber nicht so schlimm, dass ich den Kontakt verliere. Das Verzehren nach der Stille in Ekstase ist mir etwas unklar, aber der Versmaßhase ist so ein drolliger Abschluss, dass ich danach gar nicht mehr das Bedürfnis habe, die Unklarheit noch zu hinterfragen.
Ich fands recht unterhaltsam und glaube, dass du jetzt erreicht hast, was du beim letzten Versuch erreichen wolltest. Küsse dein Auge!
LG Claudi