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Parasiten

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Wir...stand für den Anschein einer heilen Welt. Ich...stand für den kranken Wunsch nach dir.
Du...stand für eine verletzte Seele. Ständig abwesend und abhängig zu sein, war ein Widerspruch, den ich nicht dulden konnte. Bereitwillig schluckte ich die bittere Pille, um mich mit dir zu vereinen, denn es trennte uns mehr, als ich annahm. So erschlug und vereinnahmte ich dich versehentlich im Rausch der Gefühleund nahm dabei gleichzeitig ab, bis nichts mehr von mir übrig war außer die auf Knochen gespannte Haut. Zähes Leder auf porösem, brüchigem Stock, nicht mehr als ein dreidimensionaler Schatten meines Spiegelbilds, weiter von mir selbst entfernt, als von dir. Ich habe mein Inneres verkauft, um Platz für dich zu schaffen. Eine Hülle, ein leerer Körper blieb für dich, deine geschundene Seele übrig, erst ergänzt, dann ausgefüllt, dann ausgetauscht.
Wir waren Parasiten. Du für mich und ich für dich. Jede Umarmung nahm dir die Luft zum Atmen und jeder Schritt viel dir schwer, da ich wie eine massive, bleierne Fessel an dir hing. Erst unsichtbar, dann blind vor Liebe und schließlich ein unübersehbarer Klotz an deinem Bein. Zu einem unidentifizierbaren Klumpen verschmolzen, existierten wir nebeneinander her.
Auch als wir uns gegenseitig verzehrten und es nach faulem Kompromiss schmeckte, bissen wir die Zähne zusammen, anstatt voneinander zu lassen. Doch ich bin mir immer noch sicher: Wir...das stand für mehr, als nur du...und ich...
 
Hallo Freienweide!
 
Um dich zu zitieren, WOW....
Also dieser Text hat mich voll eingenommen; Am Ende war ein, oh schade, aus, ein bitte noch mehr, in meinem Denken;
 
Befallen / verfallen von einer Liebe die so charakterisierend ist und wie ein Untermieter eingenistet haust, sich mehrt und vermehrt
und wie ein Schmarotzer den anderen auskostet, selbst dann, wenn man weiß das sie krank macht..und ist. Die Liebe, die man geben möchte , die einen vereinnahmt und gleichzeitig ausquetscht , wie eine Zitrone weil man in der Euphorie die Leiter hoch und höher gen Himmel steigt und für sich nicht bemerkt dass das Du... nicht mithalten kann und irgendwo zwischen der vierten und siebten Sprosse stehen bleibt, weil es nicht mehr oder noch nicht weiter kann; Und wenn das Ich dann fällt, ungeachtet dessen was es fühlt, gleicht dies einen Aufprall mit Tempo 140 .. man versteht die Welt nicht mehr, denn es ist ja nur "Liebe " die man geben wollte, die jedoch teilweise oder ganz auf Kosten eines, ich nenne es mal Wirten ausgetragen wurde;
Und Liebe wird dann nicht mehr zum Geschenk, sondern schlägt mit Einbußen zu Buche, die mit Gewichtsverlust und Leistungseinbußen einher gehen und im schlimmsten Fall ein Miteinander sabotiert bzw. blockiert;
Gibt es eine Behandlung?
Wenn man gezielt Zusammenarbeitet denke ich schon..
 
Freienweide.. das ist einmalig gut geschrieben.
 
mit lieben Grüßen, Behutsalem
 
Hallo Freieinweide,
 
auch mir gefallen die Worte, mit denen du eine Sequenz im Leben des LI beschrieben hast und ganz voll und ganz das Aufgeben seinerselbst um der Liebe willen nachvollziehen.
 
 
 
Vielleicht merzt du zwei kleine Flüchtigkeitsfehler aus, die mir aufgefallen sind. Mir passieren solche Dinge auch und manchmal tippsel ich noch kuriosere Dinge. Man kann noch so oft drüber lesen und man findet die kleinen Verschreiber nicht.
 
jeder Schritt viel dir schwer
und hier: fiel dir schwer
 
 
 
LG Sternwanderer
 
aua ich habe echt viel geschrieben...wie peinlich
 
 
aber stand muss bleiben, da nicht die Person, sondern das Wort gemeint ist. (Sonst hätte ich auch wir standen schreiben müssen)
 
Vielen Dank aber für den Hinweis auf diesen oben genannten dummen Fehler.
 
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