Wow! Das sind ja eine ganze Menge an Kommentare und so viele hintergründige Gedanken dazu! :scared:
Vielen Dank an alle! :grin:
Ein sehr emotionales Gedicht, das sofort auf die Empathiedrüse drückt und man weiß nicht genau warum.
Das ist eine sehr innige Momentaufnahme, die die emotionale Nähe und Verbundenheit ausdrückt, die zwei
sich nahe Personen spiegeln.
Ist jetzt etwas umständlich ausgedrückt, aber ich hoffe, du verstehst, was ich meine.
Ich schätze schon, dass ich dich verstanden habe, liebe Liara und ja, Empathie scheint ein zentrales Thema des Gedichts zu sein, insbesondere wie sich Trauer und Leid von Mensch zu Mensch fortsetzt nach dem Motto: "Deine Trauer macht mich traurig." Insofern freue ich mich sehr, dass du die Momentaufnahme eben auch als so innig empfunden hast. :smile:
Vom Stil her würde ich es als barock bezeichnen.
Ich hätte es eigentlich eher der Romantik zugeschrieben, lieber Carlos - aufgrund der kürzeren Verse. Letztendlich ist es so oder so schmuddelesque. :wink:
Es wäre interessant zu wissen, warum du dein Gedicht "Perpetuum mobile" genannt hast ...
Gute Frage! Dazu hat Gewitterhexe inzwischen eine passende Antwort gegeben. Darauf werde ich natürlich auch noch näher eingehen. Bis dahin verweise ich auf ihre Erklärung - diese hat es eigentlich ziemlich erfasst.
das Gedicht hat einen herrlich schrägen Witz. Ich versuchte es mir vorzustellen, glitt dabei aus, fiel in mein Wasserglas und weinte bitterlich ;-).
Siehst du, Lé? Das Weinen erreicht letztendlich jeden. :wink:
auf die Gefahr hin, dass ich den lieblichen Zauber zerstöre, denke ich laut beim Rätsellösen in der zweiten Zeile: Das empathische Gegenüber (LI) widerspiegelt sich in den Tränen und blickt sich somit selbst ins traurige Gesicht - so verstärkt die Trauer, muss es losheulen.
Jepp! Genau so war es gemeint, liebes Nesselröschen. :smile:
Es ist ein Sinnbild dafür, wie sich das Leiden in der Welt von ganz alleine vermehrt, da wir ja auch an dem Leid anderer leiden - bedeutet im Umkegrschluss wohl auch, dass positive Gedanken zu einem positiven Umfeld beitragen können.
Das ist so fein und schonend beschrieben, so zärtlich, dass auch die Wortwahl "dick und rund", die unterschwellig ebenso den Wangen zugeschrieben wird, nicht böse gemeint sein kann! Es spricht von Liebe!
Ja, ein Liebesgedicht ist es, schätze ich, auch. Es sind ja in erster Linie die Menschen, die uns am nächsten stehen, vor denen wir besonders verletzlich sind und deren Leiden uns stärker angeht, als das der anderen. Ein dickes Dankeschön jedenfalls für die Adjektive "fein" und "zärtlich". Das höre ich gern. :grin:
Die lateinische Überschrift macht neugierig.
Sie bedeutet soviel wie sich ständig bewegendes oder ständig in Bewegung.
Es gibt wohl in der Physik und Thermodynamik fiktive Ideen für Geräte, die arbeiten verrichten sollen ohne möglichen Einsatz. Allerdings funktionieren diese nicht weil sie die Hauptsätze der Thermodynamik nicht komplett erfüllen.
Dein Text ist etwas ähnliches denn scheinbar gab es keinen Anlass die Maschinerie der Tränen anzuwerfen und doch läuft sie unaufhaltsam weiter und der nächste (der Mann) fängt an zu weinen.
Ohne das er weiß warum.
Vielen Dank, liebe Gewitterhexe, dass du den Bezug zwischen dem Inhalt meines Gedichts und der physikalischen Idee hergestellt und ihn in dem Titel erkannt hast. Ja, so entstand tatsächlich meine Titelwahl (ich bin meist ein ganz fürchterlich miserabler Titelerfinder, aber hier bin ich selbst ganz stolz, diesen Titel gewählt zu haben). Es ist eine unaufhörliche Bewegung, wie Leid das Leid anderer befördert. Nach einer Weile kennt man vielleicht gar nicht mehr den Grund der Trauer, weil dieser schon vor zwei Generationen nichtig wurde. Und dennoch pflanzt sich das Leid fort. Ich bin ganz begeistert, dass du das in dem Gedicht erkannt hast. :blume:
Oh, und die Spiegelstruktur hast du auch noch erkannt! :blume:
Das Meiste, was man als Autor so macht, bleibt vielleicht unentdeckt - und das ist ja auch nicht unbedingt der Grund, weswegen man schreibt, denn das hat vielmehr damit zu tun, dass man positiv verrückt ist. Dennoch ist es dann eine ausgesprochene Befriedigung, wenn mal jemand die Verborgenheiten aufspürt.
Ja, die Spiegelfunktion der Tränen findet sich auch in der Struktur des Textes wieder:
Grundlos
Weinen
Gefangen
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Gefangen
Weinen
Grundlos
LG