Carolus
Autor
Perspektiven von grenzenloser Endlichkeit
Nebel, milchig dicht,
Kein Horizont.
Kein Hoffnungslicht.
Ein Morgen ohne Sicht?
Frost beißt mir
in Hände und Gesicht,
treibt mich voran
auf meinem Weg zum Gipfel.
Oben die zarten Schwingen ersten Tageslichts.
Allmählich, unaufhaltsam schiebt es sich
aus dunkler Tiefe wie von Geisterhand
zur Bergeshöhe.
Dort flammt es in zartem Rosa auf,
färbt Wolken feuerrot, verweilt noch
Augenblicke, verblasst, zerfließt
in hellem Gelb,
bis immer schneller, immer heller,
gleißend mit dem hellsten Gelb,
die Scheibe des Gestirns Stück für Stück
sich schiebt zur Bergesspitze gegenüber.
Geblendet schließ ich meine Lider,
heb schützend Hände vor die Augen,
indes die ersten Sonnenstrahlen
durchdringen Haut und Kleidung.
Für Augenblicke fühle ich mich
jenseits meiner Zeit, umhüllt
von grenzenloser Endlichkeit.