Hallo maerC,
dein Gedicht spricht mich nicht zuletzt deswegen an, weil mich die ersten beiden Verse an ein Gedicht von mir erinnern, in dem ich sinngemäß schrieb, die Hoffnung sterbe zuletzt, aber am Ende sterbe auch sie. In eine ähnliche Richtung geht es in deinem Gedicht ja auch, auch wenn sie hier schon längst zu Grabe getragen wurde und die Frage ist: "Was dann?" Was kommt nach der Hoffnung? Ist das Leben nicht schon sinnlos, wenn es es keinen Grund zur Hoffnung gibt? Diese Fragen drängen sich mir auf, wenn ich die ersten beiden Verse lese.
Doch mit den zweiten beiden Versen beschreibst du ganz lapidar, wie der Pragmatismus dein Retter in der Not sein kann. Es ist zwecklos, sich an Hoffnungen zu klammern, die sich nicht mehr erfüllen lassen. Das einzige, was einem dann nützt, sind die eigenen Mittel, die man hat, um eine Lösung zu finden. Und das ist natürlich alles andere als sinnlos.
Schön, wie du diese Hommage an den Pragmatismus so pragmatisch in vier überschaubare Verse gegossen hast! Ich mag generell kürzere Gedichte, aber hier ist es überdies noch so, dass die Kürze selbst auch die Botschaft mitträgt. Auch finde ich, dass das Gedicht gut geschrieben ist. Es fließt ganz natürlich und aus irgendeinem unbekannten Grund spricht mich der Einschub im ersten Vers sehr an. :thumbup:
LG