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regentänzer

  • Perry
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Perry

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die wiesen sind verbrannt der mais steht
einer armee zerlumpter soldaten gleich in reih
und glied wartet darauf endlich abziehen zu dürfen
 
ich sehe den stakenden störchen zu die scharfäugig
im aufgerissen boden nach fressbarem spähen
selbst ein vertrockneter wurm wäre ein schnäppchen
 
bei meinen dreh- und wiegeschritten versuche ich
nicht auf leben zu treten auch ameisen haben ein ziel
den kopf erhoben sehe ich wolken am horizont
 
Hallo Perry,
 
nach der Bedrohlichkeit und dem Klimawandel-Angstszenario doch eine hoffende Endzeile.
 
Am Wochenende las ich in der Zeitung, dass in unserer Region so viele Storchenjunge durchgekommen sind, wie noch nie. Die Vogelschützer hatten Bedenken, dass die Alten auf den trockenen Wiesen nichts finden (wie z.B. Frösche), war aber wohl nicht so. Stattdessen hat sich die Wärme für die Brut als wesentlich günstiger erwiesen als Jahre, in denen es feuchtkalt war und in denen viele Jungstörche nicht überlebt haben.
 
Ökologie scheint nicht so einfach zu sein, wie es für manche notwendig ist, die diese Wissenschaft benutzen, um ihre Vorlieben durchzusetzen und anderen zu sagen, was sie zu tun aber vor allem, was sie zu lassen haben.
 
LG
 
Ruedi
 
Hallo Ruedi,
freut mich, dass Du Dir Gedanken zum Text gemacht hast.
Mir ging es nicht nur um die aktuelle "Heißzeit", sondern auch darum den Wetteraberglauben ironisch zu beleuchten.
Dass bei allem Übel auch Vorteile auftreten, liegt in der Natur der Sache und ist ein kleiner Hoffnungsschimmer.
Danke fürs Interesse uns LG
Perry
 
Hallo Perry,
 
da warst Du aber sparsam im Ausdruck deiner Absichten.
Den Aberglauben finde ich allenfalls in der Überschrift wieder. Und die Ironie allenfalls in der Rücksichtnahme auf die zielsicheren Ameisen.
 
LG
 
Ruedi
 
Hallo Ruedi,
 
das mit den Ameisen war sicher nicht ironisch gemeint. Was den Wetterglauben anbelangt, lese ich es so:
 
regentänzer
bei meinen dreh- und wiegeschritten
versuche ich nicht auf leben zu treten
den kopf erhoben sehe ich wolken am horizont
 
In dem "kopf erhoben" steckt für mich die -wenn auch leise- Ironie, nicht wirklich an den Wettergott zu glauben.
 
LG
Perry
 
  • Perry
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