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Feedback jeder Art Sahra

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Ostseemoewe

Autorin
Sahra
 
Sahra verkaufte ihre Würde
mit der letzten Ziege.
Tränen fließen in die Wiege
zu dem Kind, es ist die Hürde,
Schluss zu machen
und dem Lebensschmerz zu fliehen.
Könnte sie mit ihrem Kinde ziehen?
Hört nur Totenengel lachen.
 
In der Ecke starb ihr Sohn,
der ihr Halt und Hoffnung war.
Der sich mühte wie ein Narr
bis sie ihn, mit seinem letzten Lohn,
todgeweiht zum Lager brachten.
Angst und Grauen zeigte sein Gesicht
und als ob des Schlafes Bruder spricht,
sagte er „vorbei, aus die Schlachten.“
 
Nein, sie fürchtet nicht die dunkle Zeit,
nur den Hunger, der das Hirn zerfrisst.
„Hunger, ich erkenne wer du bist,
sah’s an Hasib, der war nicht gescheit,
er verlor vom hungern den Verstand.“
Aufgeknöpft am Wegesrand
fand sie ihn mit abgeschlagner Hand.
Reis und Blut vermischten sich im Sand.
 
Sahra, lacht nicht, Sahra weint nicht mehr.
Legt ihr Kind vor eine fremde Tür,
läuft und läuft, wie ein gequältes Tier,
Sahras Leben ist nun still und leer.
Heute sieht man sie am Straßenstrich
Zahlt mit ihrem Körper für belegtes Brot.
Niemand fragt nach ihrer Seelennot,
einer meint, dass sie der Mutter glich. 
 
Liebe Ilona, 
 
mir geht es wie Uschi; ich werde mich mit dem Gedicht morgen näher befassen, weil es sehr anspruchsvoll ist.
 
LG Nesselröschen 
 
PS: Die Namen und ihr Ursprung beschäftigten mich (vermutete sie im Arabischen), die Ziege, der Reis ... Aber, die Geschichte kann sich überall ereignen. Macht nachdenklich! Schön geschrieben!
 
Hallo Ilona,
Du hast den Hungernden und ihrem Leid sehr eindrucksvolle Wortbilder verliehen. Mögen wir alle endlich mehr tun, um diese Geisel der Menschheit zu besiegen.
LG
Perry
 
 
Hallo Perry
Leider ist diese Geschichte 100tausendfach Realität. In vielen afrikanischen Ländern sterben Frauen und Kinder an Hunger. In Saudi-Arabien und anderen muslimischen Ländern kann dir wegen des Diebstahls von einer Tüte Reis die ✋ abgeschlagen werden. 
Danke für deine Gedanken und dein Lob. 
Liebe Grüße Ilona 
 
 
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