Moni
Autorin
Schicksalhafte Begegnung - Teil 2
Als es mit schnelleren Rhythmen weiterging, fragte er Beate, ob er sie zu einem Drink einladen darf. „Ja, danke“ erwiderte Beate. „Wie Du aber sicher mitbekommen hast, bin ich mit meiner Freundin hier. Ich möchte sie nicht alleine an der Bar sitzen lassen. Gehen wir zu ihr?“ fragte sie. Sie schlenderten rüber zur Bar: „Ina, das ist Christian, Christian, das ist Ina.“ stellte Beate die beiden vor. Christian fragte, was sie gerne trinken möchten und bestellte die Getränke.
Es dauerte nicht lange, bis die anderen aus Christians Clique sich dazu gesellten. Es war eine lustige Runde. Ina hatte sich auch gut unterhalten und amüsiert, worüber sich Beate sehr freute.
Christian war groß und kräftig gebaut, hatte dunkle, hinten etwas längere Haare und graugrüne Augen. Im linken Ohrläppchen trug er einen kleinen Ohrring. Einige seiner dunklen Haare schimmerten beim genauen Hinsehen schon leicht ergraut.
Beate erfuhr, dass die Jungs eigentlich gar keine Diskogänger sind. In heiterer Stimmung von einer Geburtstagsparty auf dem Weg nach Hause, kam einer auf die Idee noch im Birkenhof vorbeizuschauen, weil dieser auf dem Heimweg lag.
Der zuvor lustig und locker wirkende, gut aussehende Unbekannte in Partylaune entpuppte sich als netter, höflicher und intelligenter Mensch mit einer sehr sympathischen Ausstrahlung.
Beate war mit Cristian sofort auf einer Wellenlänge. Obwohl sie sich überhaupt noch nicht kannten, plauderten sie pausenlos miteinander.
Auch er lebte seit ca. einem Jahr alleine. Als Beate sein Alter erfuhr, erschrak sie und traute sich kaum ihr eigenes Alter zu verraten. Dass er noch nicht, so wie sie, fast 38 Jahre alt war, hatte sie sich schon gedacht, aber nicht, dass der Altersunterschied zwischen beiden so groß ist. Christian war 29 Jahre alt und hatte erst im Dezember Geburtstag. Also war Beate 8 ½ Jahre älter als er. Christian schien kein Problem damit zu haben. Im Gegenteil, er machte ihr Komplimente, weil er sie viel jünger geschätzt hatte.
Im Laufe des Abends rückten sie immer näher aneinander heran, bis sie sich schließlich ganz nah gegenüber standen. Während der Unterhaltung blickten sich beide tief in die Augen. Dann verstummten sie für einen Moment. Er legte seine Arme um ihre Taille und zog sie ganz behutsam noch ein Stück näher an sich heran. Sie standen Körper an Körper und Beate konnte seine Wärme spüren. Sie legte ihre Arme um seine Schultern. Ihr Herz klopfte bis zum Hals. Nun kamen sich auch ihre Gesichter immer näher, ganz zaghaft, bis sie zum ersten Mal seine weichen Lippen auf ihrem Mund spürte. Vorsichtig öffnete er seinen Mund und Beate erwiderte seinen Zungenkuss. Nun war es geschehen. Den restlichen Abend standen beide fest umschlungen und unterhielten und küssten sich immerzu.
Die heiteren Sprüche von Christians Kumpels nahmen sie kaum wahr. Ina war inzwischen schlecht gelaunt und drängelte, weil sie endlich nach Hause wollte, doch Christian und Beate konnten sich schwer voneinander trennen.
Als seine Kumpels blödelten: „Nimm sie doch mit nach Hause auf dein Hochbett“ und alle dabei lauthals lachten, wusste Beate in diesem Moment nicht, was sie davon halten sollte. Eigentlich war sie schon in Christian ein kleines bisschen verliebt und hatte nun Angst, dass er so ein Draufgänger Typ ist, der nichts anbrennen und seine Beute fallen lässt, sobald er sie gerissen hat. Irgendwie mussten doch seine Kumpels einen Grund haben, so etwas zu sagen. Christian aber erwiderte nur: „Ich kann warten.“ Er nahm ihre Hand und sagte: „Ich komme noch mit zur S-Bahn.“
Als die S-Bahn einfuhr, stellten beide fest, dass sie noch gar keine Telefonnummern ausgetauscht hatten. Alles ging ganz schnell. Sie wollten noch Zettel und Stift besorgen. Eine Nachfrage beim S-Bahn-Personal scheiterte. Die S-Bahn hielt. Ina und Beate stiegen ein. Beate rief Christian noch ihre Telefonnummer zu und er rief zurück: „Ich wohne in Hohen Neuendorf, Berliner Str….“ Die Nummer konnte Beate nicht mehr hören, weil die Türen sich geschlossen hatten. Die S-Bahn fuhr los und Christian lief noch ein paar Schritte mit, seine Augen tief in Beates Augen versunken.
Diesen fragenden Blick: „Werden wir uns jemals wieder sehen?“ konnte Beate nicht vergessen …
Ende Teil 2
(Namen sind alle frei erfunden)